Eindrucksvolle Fotografie

Claudia Andujar – Yanomami (da  série O invisível ou O reahu), 1974

Im PHOXXI, dem temporären Haus der Photographie der Deichtorhallen Hamburg, ist bis zum 11. August die Ausstellung „CLAUDIA ANDUJAR. THE END OF THE WORLD“ zu sehen.

Die 1931 in der Schweiz geborene brasilianische Fotografin und Aktivistin Claudia Andujar zählt zu den bedeutendsten Vertreterinnen der Fotografie Südamerikas. Nach ihrer Flucht vor den Nationalsozialisten entschied sie sich für eine Karriere als Fotojournalistin, mit der sie sich am Kampf gegen Diktatur und Gewalt in ihrer neuen Heimat Brasilien beteiligt. Ihr politisches Engagement spiegelt sich in ihrer Fotografie wider, die nicht nur künstlerisch-dokumentarisch ist, sondern auch eine klare politische Botschaft trägt.

Ab den frühen 1970er Jahren dokumentierte sie das tägliche Leben der indigenen Gemeinschaft der Yanomami im Amazonas im Norden Brasiliens sowie auch die Konflikte, mit denen diese durch Bergbau, Landkonflikte und Krankheiten konfrontiert sind. Im Rahmen ihres mittlerweile fünf Jahrzehnte umfassenden Engagements zum Schutz der Yanomami sind über 60.000 Fotografien entstanden. Claudia Andujar setzte sich nicht nur künstlerisch für die Yanomami ein, sondern wurde auch zu einer vehementen Anwältin für ihre Rechte. Ihr Einsatz trug dazu bei, die internationale Aufmerksamkeit auf die Bedrohungen zu lenken, denen die Yanomami ausgesetzt waren. Viele indigene Aktivisten berufen sich heute auf die medienwirksame Arbeit Claudia Andujars der letzten Jahrzehnte. Zu der atemberaubenden Ausstellung gibt es unter www.deichtorhallen.de weitergehende Informationen.

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