Abgedreht

Richard Hudson ist ein erfolgreicher Gebrauchtwarenhändler, denn er kann Menschen sehr gut einschätzen. Sein Chef Honest Hal schickt Hudson deshalb vom Stammhaus in San Francisco in dessen Heimatstadt Los Angeles, um dort eine neue Zweigstelle aufzumachen. Ausgestattet mit Kapital findet Hudson schnell den richtigen Platz, kauft einem anderen Gebrauchtwarenhändler dessen Geschäft ab und startet voll durch. Schon nach kurzer Zeit läuft der Laden. Hudson stellt mehrere Leute ein, langweilt sich jedoch. Deshalb verfolgt er seinen Traum: Er möchte einen Film drehen. Die Story für diesen hat er längst im Kopf und mit dem Freund seiner Mutter, Leo, einen Mann an seiner Seite, der sich im Filmgeschäft auskennt. Und da Leo sich auf dem Abstellgleis befindet, sieht er mit Hudson seine Chance, im Business wieder Fuß zu fassen. Der Big Boss eines Studios spielt tatsächlich mit, als Hudson und Leo ihm die Filmidee präsentieren. Alles scheint für Hudson in die richtige Richtung zu laufen, sein Film über einen Truckfahrer, der einen Unfall baut und anschließend ausrastet, wird realisiert. Die Hauptfigur des Films ist ein typischer Amerikaner mit einem typisch amerikanischen Leben und einer typisch amerikanischen Frau – ein Durchschnittstyp eben. Während Hudson das Drehbuch für den Film schreibt, ihn vorbereitet und dann dreht, hält Bill als Geschäftsführer die Stellung im Gebrauchtwagengeschäft. Dann ist der Film fertig, aber für Hudson wird er nicht nur nicht der große Erfolg, sondern er soll auch ganz anders verwendet werden, als er sich das gedacht hat – und das wirft ihn ziemlich aus der Bahn.

Buchtipp

Filmriss

Charles Willeford

„Filmriss“ von Charles Willeford (1919-1998) aus dem Erscheinungsjahr 1960 ist mitreißend wie ein Kinofilm und zerlegt auf eindringliche Weise den Mythos vom amerikanischen Traum.

Filmriss. Pulp Master, 224 S., 15 Euro
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