Ups, das geht dieses Jahr aber schnell.
Wenn Sie dieses Heft in den Händen halten, dann sind es tatsächlich nur noch drei bis vier Wochen. Gerade mal ein Monat und es ist Weihnachten. Naja, die Gedanken sind bei vielen ja bisher auch woanders.
Gerade deswegen ist es mit Romantik und Tradition so wichtig. Der Adventskranz ist schon gesteckt, die erste Kerze abgebrannt.
Das Spielfeld der weihnachtlichen Dekoration ist eröffnet, jeder hat seinen Geschmack. Zwei Dinge dürfen aber nicht fehlen: zum einen die Duftwolken selbstgemachter Kekse, die weit ausholend und sogleich verlockend Wohnung und Haus einnehmen, zum anderen gehören für mich seit jeher Räuchermännchen dazu.
Und dann gibt es da noch diesen anderen Wunsch, von dem alle schon seit Wochen reden. Dummerweise ist es einer dieser Wünsche, der nur sehr schwer erfüllbar ist:
Schnee! Weiße Weihnacht! Warum ist es so schwer, wo doch jedes Bilderbuch und fast jede Weihnachtskarte motivisch vor Schneemengen bersten. Wenn man diese plakative Selbstverständlichkeit sieht, fällt es schwer dies zu glauben. Dabei ist die Rezeptur denkbar einfach. Die meisten Weihnachtskekse verlangen um ein Vielfaches mehr an Zutaten als die Entstehung von Schnee.

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Atmosphärische Konstellationen

Was brauchen wir für weiße Weihnacht? Eine Riesenportion Feuchtigkeit, soviel dass es für einen handfesten Regen reicht. Ein Millimeter pro Stunde von diesem Nass entsprechen einer Schneehöhe von einem Zentimeter. Für eine einigermaßen ansehnliche Schneedecke sollten es schon fünf Zentimeter sein, zehn wären bei uns bereits ein Traum. Alles andere ist spärliches Anpudern – je nachdem wie kalt es ist. Damit kommen wir zu der zweiten Zutat:
Es muss kalt genug sein. So kalt, dass man die Handschuhe gar nicht wieder ausziehen mag. In Temperaturgraden ausgedrückt: Null bis minus zwei Grad Celsius sind ideal.
Damit wäre in den meisten atmosphärischen Konstellationen Schneefall quasi garantiert. Zugleich fallen so die größten Flocken! Der Schneefall ist das eine, das Liegenbleiben das andere. Und hierin liegt die Crux. Gerade zu Weihnachten kommt es bei uns im Norden zu einem Warmlufteinbruch, der alle Träume von weißer Weihnacht schlagartig zu Ende macht. Die Wahrscheinlichkeit, dass es doch mal mit dem Frost klappt, liegt bei gerade mal zwanzig Prozent. Und dieser ohnehin schon kleine Wert wird durch die Erwärmung infolge des Klimawandels massiv gedrückt. Etliche Prozente gehen hierdurch zusätzlich verloren.
Auch dieses Jahr sieht es eher nicht danach aus, aber – wer weiß – vielleicht geht der weiße Wunsch plötzlich doch noch in Erfüllung.

Meeno Schrader – Schon seit seinem Lebensjahr ist das Wetter für Meeno Schrader weit mehr als nur Small Talk. Er hat es an den unterschiedlichsten Plätzen der Welt „getestet“ und lebte und arbeitete unter anderem in Australien, Korea, der Karibik und den USA. Seit 2002 ist er der „Wetterfrosch“ des Schleswig-Holstein- Magazins beim NDR. In der Lebensart verrät er jeden Monat einen Gedanken aus seinen Wetterwelten.

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