„Jetzt bin ich also dort, wohin man mich so oft gewünscht hat ›nämlich da, wo der Pfeffer wächst!‹“, schreibt Wenzel Hablik 1925 selbstironisch an seine Ehefrau Elisabeth Hablik-Lindemann im beheimateten Itzehoe. Seine Reise nach Südamerika ist aus heutiger Sicht bedeutend für den Schaffensprozess des norddeutschen Malers.

Der Künstler bricht im September zu einer zehnmonatigen Reise nach Südamerika auf. Er bereist Bolivien, Chile, Peru, Ecuador und Kolumbien, hält in zahlreichen Briefen und Zeichnungen seine Begeisterung für die Natur, das Licht und die Farben fest und berichtet tagebuchartig über seine Reiseerlebnisse. Die längste Zeit hält Hablik sich in Bolivien in La Paz und Sorata auf. Ihn fasziniert neben der tropischen Landschaft vor allem die Tier- und Pflanzenwelt.

Annäherung an das „Exotische“

Die Ausstellung im Wenzel-Hablik-Museum in Itzehoe umfasst Arbeiten, die während oder nach der Reise entstanden sind: Ölgemälde, Aquarell- und Temperazeichnungen, die Landschaften und vereinzelt Porträts der indigenen Bevölkerung zeigen, sowie Textilien der Handweberei Hablik-Lindemann. Die Schau untersucht, inwieweit sich die Reise auf das weitere Schaffen des Künstlers auswirkte und beleuchtet Habliks Annäherung an das „Exotische“ sowie seine emotionale und künstlerische Verarbeitung der auf der Reise gewonnenen Eindrücke im Kontext der Künstlerreisen des 19. und 20. Jahrhunderts.

Wenzel-Hablik-Museum, Reichenstr. 21, Itzehoe, www.wenzel-hablik.de
Di-Sa 14-17 Uhr, So + Feiertag 11-17 Uhr

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