Die Bayerische Akademie der Schönen Künste in München und die Hansestadt Lübeck verleihen ihren gemeinsam vergebenen Thomas-Mann-Preis 2021 an den Schriftsteller Norbert Gstrein.

Anzeige

Der österreichische Romancier Norbert Gstrein (*1961) ist einer der virtuosesten deutschsprachigen Erzähler der Gegenwart. Mit dem Debüt „Einer“, der beklemmenden Dorfgeschichte aus der Tiroler Bergwelt seiner Heimat, machte er 1988 erstmals auf sich aufmerksam. Seither hat Gstrein zahlreiche Romane, Erzählungen und Essays vorgelegt, die immer wieder auf’s Ganze gehen, u. a. „Die englischen Jahre“ (1999), eine Emigrations- und Verwechslungsgeschichte aus dem Zweiten Weltkrieg, den Kriegsroman „Das Handwerk des Tötens“ (2003), zuletzt den Roman „Der zweite Jakob“ (2021), der noch einmal die ungelösten Fragen des Debüts von 1988 aufnimmt. Sie alle erzählen von Außenseitern und Mitspielern, von Warlords und Flüchtlingen, von Menschen, die etwas zu verbergen haben, von kollektiven Störfällen und den allzu glatten Schuldzuweisungen, mit denen wir uns zu beruhigen suchen: scharfsinnige, schonungslose Beobachtungen unserer Gegenwart.

Im Dezember wird Norbert Gstrein in Lübeck lesen. © Isolde Ohlbaum

Der Thomas-Mann-Preis ist aus dem seit 1975 verliehenen Thomas-Mann-Preis der Stadt Lübeck und dem Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste hervorgegangen und wird seit 2010 abwechselnd in München und Lübeck vergeben. Bisherige Preisträger*innen waren u. a. Christa Wolf, Juli Zeh, Jenny Erpenbeck und zuletzt Nora Bossong.

Am 17. Dezember 2021 wird Norbert Gstrein in Lübeck lesen. Weitere Informationen unter: https://buddenbrookhaus.de/thomas-mann-preis

Vorheriger ArtikelNeue Ausstellung in der Bücherhalle Alstertal
Nächster ArtikelObst für alle