Zugegeben, er ist nicht der Père-Lachaise in Paris und auch nicht der Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg, also weder der erste noch der größte Parkfriedhof der Welt. Aber dafür ist der 1869 eingeweihte Kieler Südfriedhof zum einen der erste Parkfriedhof Deutschlands und zum anderen auf seine Art für mich ebenso schön wie die beiden vorgenannten Orte. Deshalb ist er beinahe jeden Tag ein Ziel für mich und unseren Malteser-Hund Sternchen. Wir mögen den Südfriedhof beide sehr: ich wegen der idyllisch-romantischen Stimmung, in die sich ein Gefühl linder Melancholie mischt, er wegen der tausendfachen Düfte – und wir beide wegen der sagenhaften Natur.
Wenn wir über die verschlungenen Pfade streifen, begegnen uns zwischen den prachtvollen Blumen, grandiosen Sträuchern und majestätischen Bäumen meistens verschiedene Vögel von Amsel, Meise, Zaunkönig und Co. bis hin zu eher seltenen Vertretern wie dem Dompfaff oder dem Buntspecht. Dazu kreuzen Eichhörnchen, Kaninchen und mit Glück auch mal ein Igel oder Marder unseren Weg.
Als kulturgeschichtlich interessierter Mensch begeistert mich ebenso wie Fauna und Flora die mannigfaltige Grabkultur, die auf dem Südfriedhof unter anderem mit Reliefs, Stelen, Büsten und Skulpturen sowie den großen Mausoleen auf dem Kapellenberg reichlich Sehenswertes zu bieten hat. Wie gut, dass wir gleich nebenan wohnen und es von daher nicht weit haben bis zu einem unserer Lieblingsplätze.
Lieblingsplatz von:
Heiko Buhr, freier Redakteur