Der Museumsberg Flensburg widmet seine Sommerausstellung zwei Künstlern, die seit Jahrzehnten eine Freundschaft verbindet. Der Ukrainer Yuri Kosin und der Russe Dmitry Vyshemirsky thematisieren in ihren preisgekrönten Fotografien die Veränderungen seit dem Ende der Sowjetzeit: Landschaften, Gebäude, historische Ereignisse und vor allem den Alltag der Menschen in beiden Ländern. 

Beide leben heute im Exil, Dmitry Vyshemirsky aus politischen Gründen in Berlin, Yuri Kosin als Kriegsflüchtling in Polen. Sie stellen gemeinsam aus, um ein Zeichen gegen den Krieg zu setzen und uns deutlich zu machen, was dadurch gerade verloren geht. Deswegen ist es so wichtig, diese Bilder jetzt und hier zu zeigen, begleitet von ukrainischer Musik und Literatur: Nur was man kennt, kann man verstehen und wertschätzen. Yuri Kosin ist seit Jahrzehnten international bekannt durch seine bewegenden Fotografien aus Tschernobyl, aber auch von den Demonstrationen auf dem Maidan und dem Krieg im Donbass. Zugleich porträtiert er liebevoll seine Mitmenschen und die Landschaften der Ukraine, die dem Betrachter dadurch besonders nahekommen. Für Dmitry Vyshemirsky ist es bedeutend, sich gerade als russischer Staatbürger im Exil gegen den Krieg zu stellen. Er wird zu der Ausstellung unter anderem eine aktuelle Fotoserie beisteuern, die im April in Berlin entstanden ist, und Demonstrationen gegen den Krieg genauso zeigt wie die täglich am Berliner Hauptbahnhof ankommenden Geflüchteten aus der Ukraine.

Museumsberg Flensburg, Museumsberg 1, Flensburg
Di-So 10-17 Uhr

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