Eindrucksvoll

Die ersten fünf Erzählungen aus dem Buch „Und ich lass dir als Pfand das Meer“ der 1948 geborenen spanischen Autorin Carme Riera stammen aus dem Jahr 1975, die sechste Geschichte wiederum aus dem Jahr 1977. Die Erzählung „Und ich lass als Pfand, mein Liebling, dir das Meer“ handelt von einer lebenslangen Liebe, die für die Leser*innen am Ende eine Überraschung bereithält. In der letzten Erzählung „Die Möwen können es bezeugen“ bekommt diese Liebesgeschichte, die dort wieder aufgenommen wird, eine andere Wendung. Wie diese beiden Texte haben auch die weiteren drei Erzählungen stets das Meer zum Thema, welches so hier eine zentrale Rolle spielt. Und immer sind es Frauen, die mit ihm in einer Verbindung stehen – wie beispielsweise in der Erzählung „Geliebtes Meer, Begleitung für sechs Stimmen“, in der eine Zeitungsmeldung mit dem Fund einer im Wasser treibenden Frauenleiche den Ausgangspunkt bildet und ebenfalls eine tragische Liebe offenbart wird. (hb)

Buchtipp

Und ich lass dir als Pfand das Meer

Carme Riera

Carme Riera ist eine Meisterin der leisen und sanften Töne, die noch lange nach der Lektüre ihrer Erzählungen in einem nachhallen und zugleich die Sehnsucht nach einem Spaziergang am Meer wecken, um den Charakteren Rieras ein wenig näher zu sein und ihnen nachzufühlen.

mareverlag, 111 S., 22 Euro
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