Oskar Kusch wurde am 12. Mai 1944 auf dem Schießplatz in Kiel-Holtenau hingerichtet. Anlässlich des 80. Jahrestages der Unrechtstat beleuchtet eine Ausstellung den Lebensweg des Oberleutnants zur See.

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Oskar Kusch wurde am 6. April 1918 in Berlin geboren und mit zehn Jahren Mitglied der Bündischen Jugend, einer völkisch-nationalistischen Bewegung. Bei der Gruppe „Südlegion“ hingegen, in der Kusch war, standen Gemeinschaft und freundschaftliche Kameradschaft sowie humanistische Bindung im Zentrum. Am 3. April 1937 trat Oskar Kusch in die Marine ein, nachdem er von Oktober 1936 bis März 1937 seinen Reichsarbeitsdienst abgeleistet hatte. In der Marine machte er schnell Karriere bis hin zum Kommandanten von U 154 ab 8. Februar 1943. Nach zwei Feindfahrten wurde er denunziert. Oskar Kusch stand der nationalsozialistischen Propaganda und Hitler offen kritisch gegenüber ermahnte seine Mannschaft zum eigenen Denken und hörte Feindsender. Das wurde durch Ulrich Abel an die Obrigkeit weitergeleitet.
In Kiel wurde Oskar Kusch dann in der Villa Forsteck der Prozess gemacht. Am 26. Januar 1944 wurde er „wegen fortgesetzter Zersetzung der Wehrkraft und wegen Abhörens von Auslandssendern zum Tode und zu einem Jahr Zuchthaus“ verurteilt, wiewohl die Anklage lediglich „zehn Jahre und sechs Monate sowie Verlust der Wehrwürdigkeit und der bürgerlichen Ehrenrechte“ beantragt hatte. Das Urteil wurde am 12. Mai 1944 auf dem Marineschießplatz Holtenau um 6.30 Uhr vollstreckt.
Die Ausstellung „Widerstand & Verantwortung“ im Innenhof des ehemaligen Marineuntersuchungsgefängnisses in Kiel-Wik (Rostocker Str. 1) ist noch bis zum 7. September zu sehen.

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