Ein facettenreiches Gebilde

Dieser Sandmann ist in der Ausstellung „HEIMATEN“ zu sehen

Heimat. Was ist das eigentlich? Ist es ein Ort? Kann man sie riechen, fühlen oder schmecken? Und gibt es die eine Heimat überhaupt? Diesen Fragen geht eine Ausstellung im Freilichtmuseum Molfsee nach.

Mit der Schau „HEIMATEN. Eine Ausstellung und Umfrage“, die bis zum 21. Juli 2024 läuft, befasst sich das Freilichtmuseum Molfsee mit dem Konstrukt „Heimat“ und bricht dabei ganz bewusst mit klassischen Vorstellungen dieses emotional aufgeladenen Themas, das oft kontrovers diskutiert und politisch wie kommerziell instrumentalisiert wird. Klar ist, die eine, für alle und jeden Moment gültige Definition von Heimat gibt es nicht. Aus diesem Grund lautet der Titel dieser Schau auch HEIMATEN, also im Plural. Statt Antworten werden hier – gebündelt in sieben zentrale Themen – Fragen gestellt: „Ist Heimat ein Ort?“, „Eine Gemeinschaft?“, „Ist sie sinnlich erfahrbar?“, „Hat Heimat etwas mit Nation zu tun?“, „Ist Heimat ein Grund zur Sorge?“, „Ist Heimat mit Verlust verbunden?“ und „Wie lässt sich Heimat aufbauen?“. Jedes Exponat der Ausstelung – Musikvideos, Videospiele, Installationen, Grafiken, Textilien und vieles mehr – ist Denkanstoß und kann Anlass zur Diskussion sein. Widerspruch ist dabei ausdrücklich erwünscht. Heimat verstehen die Ausstellungsmacher*innen nicht (nur) als Ort, sondern als facettenreiches Gebilde, das jede und jeder von uns täglich neu aushandeln muss. Heimat ist nicht einfach da, sondern wandelt sich ständig. Ein Ziel der Ausstellung ist es, diese laufende Veränderung mit Exponaten und persönlichen Geschichten
abzubilden. Damit will HEIMATEN der Komplexität des Themas Raum geben. Mit der Ausstellung spielt das Freilichtmuseum dazu auch ganz bewusst mit den gängigen Erwartungen an ein „Heimatmuseum“ und bezieht Stellung in einer fluiden, vielstimmigen Welt. Unter freilichtmuseum-sh.de erhalten Sie weitere Informationen.

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