Jetzt sind sie wieder da, die leuchtend roten Geranien, die sich so prächtig in den Terrassentöpfen der Sonne entgegenstrecken. Und auch die Margeriten versprühen wieder ihre Eleganz im hübschen Kübel vor der Haustür. Doch wo wurden sie angebaut, wo großgezogen?
Agraringenieurin Inga Balke ist Mitglied des Vereins „Im Norden gewachsen®“. „Alle Pflanzen mit dem Gütezeichen ‚Geprüfte Qualität Schleswig-Holstein‘ stammen aus der Region, dafür stehen wir ein”, sagt sie. Sie gehört zu den insgesamt 17 produzierenden Gartenbaubetrieben im Land, die sich unter der Marke „Im Norden gewachsen®“ zusammengeschlossen haben. Ihre Produkte tragen das Gütezeichen der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein. Sogar eine Baumschule gehört dem Verein „Im Norden gewachsen®“ inzwischen an. Dieser Betrieb lässt seine Gehölze ebenfalls zertifizieren und trägt so zur Qualitätssteigerung in Schleswig-Holstein bei. „Außerdem haben wir noch drei Partnerbetriebe dazu gewinnen können. Es sind Gartencenter, die selber nicht produzieren, aber die Pflanzen verkaufen und sich dem Verein und seinen Ideen verbunden fühlen“, freut sich Inga Balke über den Wachstum des Vereins.
Qualität steht an erster Stelle
„Unsere Blumen können bedenkenlos gekauft werden“, sind sich die Gärtner*innen des Vereins einig. Und Inga Balke ermutigt alle Käufer*innen dazu, beim Kauf genau auf Aussehen und Qualität zu achten. „Als echte Norddeutsche kennen unsere Pflanzen das typische, wechselhafte Wetter und auch starke Winde. Unsere Gärtner*innen sorgen dafür, dass die Pflanzen sich bestmöglich an das hiesige Klima anpassen. Nur Pflanzen, die bei uns aufgewachsen sind, erhalten das Gütezeichen – das ist die Idee hinter dieser Marke“, erklärt die Diplom-Agraringenieurin.
Strenge Qualitätskriterien
Die Gütezeichen-Träger*innen erfüllen freiwillig strenge Qualitätskriterien. Die Pflanzen stehen dabei im Mittelpunkt. Sie müssen zu 80 Prozent in Schleswig-Holstein gewachsen sein, frei von Schädlingen und in Struktur, Aussehen und Wuchsqualität einwandfrei. „Qualität hat bei uns oberste Priorität”, betont Inga Balke. „Für die Kunden bietet das viele Vorteile: Die Pflanzen sind an unser Klima angepasst, wurden nachhaltig angebaut und sind umweltfreundlich.“
Beliebt bei Insekten
Derzeit sind Topfpflanzen wie Begonien, Geranien, Margeriten und Zauberglöckchen die Stars in den Verkaufsräumen der Gärtnereien. Besonders letztere sind bei Bienen und anderen Insekten beliebt, da sie über Monate Nektar produzieren können. Im Herbst sind Chrysanthemen gefragt, während in der Advents- und Weihnachtszeit Christrosen und Weihnachtssterne um die Gunst der Kund*innen wetteifern. Das Frühjahr gehört den Frühblühern wie Bellis, Primeln, Ranunkeln und Vergissmeinnicht.
Was zeichnet die Betriebe aus?
Die Betriebe engagieren sich über die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben hinaus zum Beispiel beim Wassersparen und bei sozialen Standards. Regelmäßige Eigenkontrollen sichern die Produktqualität.
In der Region getopft
Die Kulturflächen und Gewächshäuser der Betriebe befinden sich in Schleswig-Holstein. Die Zierpflanzen werden in der Region getopft und gezogen, was mindestens 80 Prozent des Wachstums entspricht. Die gesunde norddeutsche Luft ist den Pflanzen anzusehen.
Kontrollierte Qualität
In den Gärtnereien finden regelmäßige Kontrollen und Untersuchungen zur Produktqualität statt. Externe Prüfer*innen ergänzen das betriebliche Qualitätsmanagement.
Qualitätsmerkmale
Zierpflanzen mit dem Gütezeichen sind gesund, unbeschädigt und in bestem Zustand. Gutes Kultursubstrat und gute Durchwurzelung gewährleisten ihre Haltbarkeit. Die Gärtner*innen arbeiten in der Kultur mit sparsamer Bewässerung, um empfindliche Pflanzen zu schützen.
Pflanztipps zur Beet- und Balkonsaison
- Die Erde: Nur neue Blumenerde nehmen wegen der Lockerheit – zu feste Erde ist nicht ratsam.
- Platzierung und Abstände: Lassen Sie zwischen den Balkonblumen genügend Platz, damit sie sich nicht bedrängen. Faustregel: Wenn die Hände beim Andrücken der Erde zwischen den Pflanzen bequem Platz haben, reicht der Abstand aus. Immer eine ungerade Pflanzenzahl in einen Topf – ist optisch schöner.
- Dränage nicht vergessen: Das Gießwasser sollte immer ablaufen können.
- Die Pflanztiefe: Einige Balkonblumen reagieren empfindlich auf zu tiefes Pflanzen. Deshalb sollten Sie die Ballen nur so tief setzen, dass die Oberfläche kaum mit Erde bedeckt ist.
- Pflanzen vorher wässern: Ein Tauchbad vor dem Pflanzen sorgt dafür, dass die Balkonblumen nicht gleich unter Wassermangel leiden
- Langsame Eingewöhnung: Nach dem Bepflanzen stellen Sie die Balkonkästen am besten erst für ein paar Tage an einem Platz auf, an dem die Balkonblumen vor Wind und starker Mittagssonne geschützt sind. Wichtig: Die Blumenerde darf in den ersten Tagen nach dem Pflanzen nicht austrocknen.
Gütezeichen-SH
Das Gütezeichen „Geprüfte Qualität Schleswig-Holstein“ hat in Schleswig-Holstein eine lange Tradition. Bereits seit 1965 werden Produkte vom Qualitätsausschuss der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Voraussetzung ist dabei immer eine einwandfreie Produkt- und Prozessqualität. Unabhängige Labore prüfen auch nach der Verleihung regelmäßig die Qualität der ausgezeichneten Produkte.