von Svenja Schwedtke

Im Herbst ist auf der eigenen Scholle noch einmal voller Einsatz gefordert. Jetzt heißt es, den Garten auf den Winter vorzubereiten. Dafür ist es wichtig zu wissen, was kann und was muss nun gemacht werden und was ist vielleicht sogar überflüssig? Denn es kann auch zu viel des Guten sein: Das Zurückschneiden aller Stauden und die viele nackte Erde durch das Entfernen aller Blätter aus den Beeten nehmen dem Garten viel Schönheit und sind ökologisch nicht sinnvoll.

Schneiden

Empfindliche Stauden und Sträucher (Lavendel, Schmetterlingsflieder) sowie alle Gräser und Rosen sollten erst im Frühling geschnitten werden. Die trockenen Zweige bieten den Pflanzen Schutz und im Frühling kann man dann sehen, ob etwas zurückgefroren ist und danach entscheiden, wie man schneidet. Auch Stauden sollten lieber erst im Frühling zurückgeschnitten werden, denn in ihren Trieben können viele Tiere überwintern und die Früchte der Gräser und Stauden bieten ihnen Nahrung. Für Obstgehölze ist die beste Zeit zum Schneiden der ausgehende Winter, für immergrüne Gehölze ist der Sommer besser geeignet.

Abräumen der Beete

Nach den ersten Frösten können einjährige Pflanzen entfernt werden. Das Gemüsebeet ist sicher nach der Ernte mit Gründünger (spät im Jahr noch Senf oder Wintergetreide) eingesät worden, damit der Boden bedeckt ist. Sollen Beete für Neupflanzungen vorbereitet werden, gräbt man sie mit groben Schollen um, die Frostgare tut dem Boden gut. Das Laub vom Rasen kann zum Mulchen auf die Beete verteilt werden – das schützt und bietet Nährstoffe für die Pflanzen. Über Laubhaufen freuen sich außerdem die Igel. Laub dient auch als Winterschutz für empfindliche Pflanzen wie zum Beispiel Feigen oder Mammutblatt: Einfach Käfige aus Kaninchendraht um die Pflanze legen und mit Laub aufzufüllen.

Pflanzen

Dass der Herbst die beste Pflanzzeit ist, stimmt wirklich! Jetzt können Zwiebeln für Frühjahrsblüher gesetzt werden, auch die allermeisten Stauden profitieren von einer Pflanzung im Herbst, weil der Boden noch warm ist und sie noch gut einwurzeln können. Für wurzelnackte Gehölze ohne Topfballen (Rosen, Obstbäume, Hecken) beginnt die Pflanzzeit etwa Mitte Oktober, wenn sie ihre Blätter abgeworfen haben. Empfindliche Stauden und Gehölze sollte man im ersten Winter nach der Pflanzung mit Tannenreisig abdecken.

Pflanzenschutz

Leimringe schützen Obstbäume gegen Frostspanner, dabei sollten auch die Baumpfähle nicht vergessen werden, denn auch dort klettern die flugunfähigen Weibchen hoch, um ihre Eier abzulegen. Wenn im Winter das Wetter in den Garten lockt, kann noch einmal gejätet werden. Alles, was jetzt weg ist, kommt nicht wieder und Vogelmiere und Gras wachsen auch im Winter! Futterstationen locken Vögel an, die viel Schädlinge vertilgen.

Düngen

Wer noch Kompost hat, kann diesen zum Winter auf den Beeten verteilen. Auch Bodenaktivator und organischer Dünger können jetzt noch eingesetzt werden – mineralisch sollte allerdings nicht mehr gedüngt werden.

Überwinterung

Empfindliche Stauden, panaschierte Pflanzen, heikle Gehölze, wie Bartblumen und frisch gepflanzte Anemonen oder Chrysanthemen deckt man mit Laub oder Tannenreisig ab, wenn es kalt wird. Mit Vlies werden Rosenstämme, große Palmen oder Olivenbäume gegen den Frost geschützt. Kübelpflanzen ziehen je nach Art bitte ins Winterquartier um. Tipp: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Rosmarin so lange es frostfrei oder nur knapp unter null ist, draußen am besten klarkommt. So nehme ich meine Rosmarinpflanzen nur bei Temperaturen unter 5 Grad minus mit ins Haus und stelle sie so kühl und hell wie möglich. Wenn es danach wärmer wird, trage ich sie wieder hinaus. Die Mühe lohnt sich!

Den Herbst genießen

Nach getaner Arbeit kann man die Üppigkeit des Herbstes in vollen Zügen genießen! Und mit Blick auf das eigene Gartenglück notiert man sich bei einer Tasse Tee Ideen und Projekte für den kommenden Frühling.

>> www.staudengaertnerei-bornhoeved.de

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