von Nicole Groth

Einsame Strände, türkisfarbenes Wasser und Sonnenuntergänge, wie sie schöner nicht sein können. Klingt nach Karibik, doch solch fantastische Anblicke finden Reisende hier in Europa. Albanien bietet allen ein paradiesisches Urlaubsvergnügen. Unser Kollege Zlatan Rasidovic konnte sich selbst davon überzeugen.

Die letzten 1,5 Jahre waren wohl eine Qual für alle, die leidenschaftlich gern reisen. Auch unser Kollege und Layouter Zlatan Rasidovic liebt es, Land und Leute kennenzulernen und sich vor allem die ländertypischen Gerichte schmecken zu lassen. Die Glückshormone in seinem Körper fahren deshalb auch vor Freude Achterbahn, als er endlich eine Fernreise buchen kann. Mit Koffer, Kamera und Freundin geht es mit dem Flugzeug gen Südosten. Nach 2,5 Stunden Reisedauer heißt es für die beiden: willkommen in Albanien.

Einfach freundlich

Der kleine Staat in Südeuropa ist auf der Balkanhalbinsel zu finden. Die Küste des Landes führt entlang der Adria und des Ionischen Meeres. In weiterer Nachbarschaft ist nördlich Montenegro und Kosova zu finden. An den Osten grenzt Nordmazedonien und im Süden liegt Griechenland. Etwa 2,9 Millionen Menschen haben in Albanien ein Zuhause. Für ganze drei Wochen taucht unser Kollege selbst ein in dieses Land und seine Kultur. Und was ihm sofort auffällt: „Die Menschen hier sind einfach richtig nett.“ Nicht aufgesetzt in der Freundlichkeit gegenüber Urlauber*innen sind sie sogar ziemlich großzügig. Davon können sich unser Kollege und seine Freundin selbst überzeugen und bekommen kostenfrei für ein paar Stunden einen Mietwagen gestellt. Den braucht man auch, um etwas vom Land zu sehen, meint Zlatan Rasidovic. Und so fahren die beiden auch mit Auto direkt zum ersten Highlight ihres Urlaubs.

In Albanien gelandet, macht unser Kollege seine ersten Schritte als Urlauber in Tirana – der Hauptstadt des Landes. Hier ist es vor allem farbenfroh, denn die Stadt ist für seine pastellfarbenen Gebäude bekannt. Doch Zlatan Rasidovic und seine Freundin zieht es vor allem ins Umland. Ihr Ziel: der Berg Dajti.

Albanien – ein Urlaubsziel mit Vielfalt. Im Norden locken die Berge für
Wanderungen, im Süden genießen Tourist*innen ihre Zeit an Strand und Meer.

Paradies in der Höhe

Mit dem Auto sind es etwa 45 Minuten Fahrt von Tirana. 1.613 Meter ragt der Berg über der Adria hervor. Somit ist den beiden schon vor Antritt ihrer Tour klar, einen herrlichen Ausblick genießen zu können. Doch herrlich trifft es nicht. Atemberaubend passt viel eher. So lassen die beiden nur zu gern ihren Blick schweifen während ihrer Zeit im Restaurant Dajti Paradise. In großer Höhe lädt es dazu ein, hier die Seele baumeln zu lassen. Berge, Natur und ein scheinbar unendlich weites Land lassen die beiden innerlich jubeln. Ganz automatisch zückt Zlatan Rasidovic seine Kamera. Denn unser Kollege ist leidenschaftlicher Fotograf und hält gern die vielen schönen Momente in seinem Leben fest. Diese Zeit auf dem Berg gehört definitiv dazu; wenn nicht schon wegen der Aussicht, dann weil die beiden hier auch wahre Gaumenfreuden erleben. „Die albanische Küche ist wirklich lecker: würzige Fleischgerichte wie Börek und Qofte und mediterrane Kost mit Fisch und viel Gemüse mit Olivenöl bestimmen die Küche“, erzählt Zlatan Rasidovic. Im Dajti Paradise gönnen sich die beiden eine Art albanische Tapas mit Fleischbällchen in Soße und Fërgesa. „Das ist Hähnchenfleisch in einer käsigen Soße mit Feta. Mega lecker!“ Wem läuft da nicht das Wasser im Mund zusammen?

Vielfältiger Urlaub

Nach ein paar Tagen zieht es die beiden weiter gen Süden – nach Saranda. Hier verbringen sie den Großteil ihres Urlaubs und genießen das südländische Flair. Albanien sei wirklich etwas für jeden, meint unser Kollege. Im Norden locken die Berge zum Wandern und im Süden die Küste für erholsame Tage am Strand. Außerdem kommen Wildcamper hier voll auf ihre Kosten. Doch nicht nur Wohnmobile, auch zahllose Autos der Marke Mercedes fahren auf den Straßen. Jedoch alles Modelle, die schon längst das H-Kennzeichen in Deutschland nutzen dürften. Scheinbar ist der Mercedes für die Albaner*innen eine Art Freiheitssymbol, meint unser Kollege. Denn viele Jahre lebten die Bewohner*innen unter der diktatorischen Herrschaft des kommunistischen Politikers Enver Hoxa. Der Diktator verschwand und der Mercedes kam.

Traumhafte Sonnenuntergänge und entspannte Abende am Meer erleben die beiden in Saranda.

Tour auf dem Meer

Doch auch ein anderes Fortbewegungsmittel ist für die beiden sehr interessant: ein Ausflugsboot. Unser Kollege und seine Freundin nutzen die Nähe zum Meer für eine Tour auf dem Wasser. „Eine Rentnertour, wie wir später feststellen mussten. Denn als wir abends auf einer Restaurantterrasse sitzen, sehen wir, wie ein Partyboot an uns vorbeifährt. Da wussten wir, dass wir das falsche Boot bestiegen hatten“, sagt Zlatan und fängt an zu lachen. Dennoch denken die beiden gern an diesen Tag zurück mit der entspannten Fahrt und den vielen Stops an kleinen Badeinseln. Außerdem hat unser Kollege viel Freude daran, endlich seine Unterwasserkamera auszuprobieren.

Intensive Farben

Auch das nächste Highlight hat mit dem kühlen Nass zu tun – und zwar einer sehr kühlen Variante. Mit dem Auto geht es ins Landesinnere – zum Syri i Kaltër oder auch Blue Eye genannt. Es ist eine Quelle am Westabhang des Gebirges Mali i Gjerë und gilt als eine der wasserreichsten Quellen des Landes. Was hier heraussprudelt, scheint auf den ersten Blick nicht natürlich zu sein, so intensiv sind die blauen Farben. Was so wunderschön aussieht, ist jedoch ziemlich kalt. „Das Wasser hat konstant 12 Grad. Baden sollte man hier nicht, sonst frieren einem die Füße ein“, sagt Zlatan Rasidovic. Woher er das wohl weiß …?

So farbintensiv zeigt sich die Natur mit „Blue Eye“ – der wasserreichsten Quelle des Landes.

Einsamer Strand

Warme Stunden, bei guten 38 Grad Lufttemperatur genießen die beiden dagegen an einem fast schon vereinsamt wirkenden Strand. Pulëbardha Beach – übersetzt „Möwe“ (ganz genau „weißes Hähnchen“ – klingt aber nicht so schön) – heißt der paradiesische Abschnitt, den die beiden sich kaum mit weiteren Urlauber*innen teilen müssen. Denn während die Hauptstrände wie in Saranda begehrte Anlaufstellen für Albanier*innen und Tourist*innen sind, ist die Besucherlage hier überschaubar. Mit kühlen Getränken von einer Bar lassen sie es sich gutgehen. Und in dem Moment scheint alles weit weg. Der verregnete Sommer in Norddeutschland, die vergangenen Monate voll von Einschränkungen und auch die nächste Produktion der Lebensart. Aber zum Glück ist unser Kollege rechtzeitig wieder an seinen Arbeitsplatz zurückgekehrt.

Zlatan Rasidovic ist Grafiker beim Verlagskontor Schleswig-Holstein und layoutet das monatlich erscheinende Magazin „Lebensart im Norden“. Daneben ist er für die Onlinepräsenzen unseres Verlages aktiv. Kreativ zeigt er sich vor allem auch hinter der Kamera, wie Sie vor allem in diesem Bericht erkennen können.

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