Samuel Fosso

Grosse Retroperspektive Fotoausstellung

Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte Schloss Gottorf zeigt bis 29. Oktober mit Samuel Fosso (geb. 1962 in Kumba, Kamerun) einen der renommiertesten zeitgenössischen Fotografen Afrikas. Er lebt lebt in Bangui, Zentralafrikanische Republik, und Paris.

Samuel Fosso gab der großen Tradition der afrikanischen Studiofotografie eine neue Wendung, indem er seit Mitte der 1970er Jahre eine neue Form eines explizit theatralischen Selbstporträts entwickelte. In diesen autofiktionalen Selbstporträts mit kunstvollem Make-up und aufwendigen Kostümen, Requisiten und Kulissen verbindet Fosso Fotografie und Performance. Er stellt nicht in erster Linie sich selbst dar, sondern vollzieht eine Transformation seiner Person – schlüpft in Rollen und leiht sich Identitäten aus, von historischen Schlüsselfiguren ebenso wie von gesellschaftlichen Archetypen. Dabei verknüpft er autobiografische Themen und Selbstkonzeptionen mit politischen und historischen Perspektiven. Sie sind Ausdruck der Komplexität und Vielfalt von zeitgenössischen Identitäten und eine Erkundung der Beziehungen zwischen Afrika und dem Westen sowie China in der Ära des Postkolonialismus und der Globalisierung. In Werkserien wie African Spirits (2008) und Emperor of Africa (2013) verleiht Samuel Fosso seinem Werk einen deutlichen politischen Zug. In „African Spirits” verkörpert er historische Persönlichkeiten der panafrikanischen Unabhängigkeits- und Bürgerrechtsbewegung. In seiner Serie „Emperor of Africa” thematisiert Fosso die tiefgreifenden Machtverhältnisse zwischen China und Afrika. Unter www.landesmuseen.sh finden Sie weitere Informationen zu der Ausstellung sowie den Landesmuseen Schleswig-Holstein.

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