Mit Kompost und Strauchschnitt gefüllte Hochbeete aus Holz gibt es schon seit der ersten Biogartenwelle Anfang der 80er Jahre. Sie waren eine dauerhaftere Variante des im ökologischen Landbau bereits sehr beliebten Hügelbeetes. Die neue Lust an der Selbstversorgung mit den Megatrends Urban Gardening und veganer Ernährung macht das Gärtnern in Kisten und Kästen in der heutigen Zeit beliebt wie nie.

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Auch in städtischen Gebieten sind Hochbeete ideal, weil man in ihnen unabhängig vom Untergrund bzw. der Bodenbeschaffenheit gärtnern kann. Das Tolle am Gärtnern im Hochbeet ist außerdem die bequeme Arbeitshöhe, die hohe Fruchtbarkeit und die Möglichkeit Schädlinge, wie zum Beispiel Schnecken, leicht in Schach halten zu können.

Susanne Nüsslein-Müller

Susanne Nüsslein-Müller (Foto), Biologin und viele Jahre für die Gartenzeitschrift FLORA Garten als Redakteurin und Autorin tätig, ist seit gut 25 Jahren Hochbeetfan. Anfang der 90er Jahre entstand am Hamburger Stadtrand ihr erstes Hochbeet aus Fichtenholzbohlen. Folgemodelle wanderten dann mit den Jahren durch den Garten, da dieser immer mal wieder umgestaltet wurde. Zuletzt waren Gemüse und Kräuter direkt von der Terrasse aus zu ernten.
Von Anfang an waren die Hochbeete der Gartenexpertin an der Südseite mit einem zweistufigen halbrunden Kräuter-Rondell versehen. Eine tolle Ergänzung, die Platz für bis zu einem Dutzend verschiedener Kräuter bietet. Für ihr praxisnahes Buch „Hochbeet Gärtnern Monat für Monat“ hat sie nun die Küchengarten-Box entwickelt, eine Hochbeet-Kombi, die ein kompletter kleiner Küchengarten für sich ist. Die Küchengarten-Box kann preiswert mit Material aus dem Baumarkt gebaut werden. Dies gelingt auch nicht ganz so begabten Heimwerkern und -werkerinnen an einem Wochenende. Mit einem geringen Platzbedarf von etwa vier Quadratmetern lässt sich darauf über das Jahr eine breite Palette an leckeren Gemüsesorten und Kräutern anbauen und genießen.

Die Küchengarten-Box hat neben dem 200 cm x 120 cm großen mittleren Hochbeetteil aus robustem Douglasienholz an der Südseite wieder ein halbrundes, zweistufiges Kräuter-Rondell mit 60 cm Tiefe und an der Nordseite zusätzlich einen etwa 30 cm hohen Pflanzkasten von 60 cm x 120 cm. Dieser lässt sich mit einer Rhabarberpflanze und kletternden Gemüse-Arten wie Feuer- oder Stangenbohnen bepflanzen oder für Tomatenpflanzen nutzen. Der Pflanzkasten wird praktischerweise fast komplett aus den Holzabschnitten gebaut, die beim Zuschnitt der Bretter fürs Hochbeet anfallen.

Superfrische Gemüsevielfalt fast rund ums Jahr

In einem Hochbeet wie der Küchengarten-Box ist die Erntesaison besonders lang, da es den Gemüsekulturen Schutz und Wärme gibt und lockere, nährstoffreiche Erde bietet. Diese erwärmt sich im Frühjahr auch eher als in Gemüsebeeten auf dem Boden, da die Sonne von allen Seiten darauf scheinen kann. Eine Vliesabdeckung oder ein Frühbeetaufsatz sorgen für eine noch längere Nutzungsdauer – im Frühjahr kann eher gesät werden und im Herbst kann man länger ernten. Das Gemüse im Hochbeet lässt sich auch gezielter wässern und düngen. Das alles schafft optimale Wachstumsbedingungen und sorgt für eine reiche Ernte bei geringem Platzbedarf. So frisch und damit voll gesunder Inhaltsstoffe bekommt man Gemüse und Kräuter sonst nirgendwo.

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