Sie ist eine enge Verwandte der Tomate, galt wegen ihrer Fähigkeit zur Selbstbestäubung früher lange als „Frucht des Bösen“, ist als Grundnahrungsmittel von unserem Speiseplan nicht mehr wegzudenken und verfügt in Schleswig-Holstein sogar über einen eigenen Hofstaat! Der Kartoffel zu Ehren werden in Hohenlockstedt seit 20 Jahren die „Pellkartoffeltage“ gefeiert, in deren Rahmen jährlich die neue Pellkartoffelkönigin und ihre Prinzessin gekrönt werden.
In Schleswig-Holstein befindet sich rund um Hohenlockstedt eine große, geschlossene Ackerfläche, auf der die Kartoffeln aufgrund der besonderen Bodenbeschaffenheit bestens heranwachsen. Einen unvergleichlich kräftigen Geschmack bilden alle Sorten heraus, die zu ungeahnten Spezialitäten verarbeitet werden.
Auch in diesem Jahr dreht sich vom 27. bis 29. September in der Gemeinde im Kreis Steinburg alles rund um die dolle Knolle. Die Besucherinnen und Besucher aus Nah und Fern erwartet ein abwechslungsreiches Programm unter anderem mit der feierlichen Krönung der neuen Hoheiten und natürlich Kartoffeln in jeglichen Variationen.
Plötzlich Prinzessin
Interview mit der amtierenden Pellkartoffelprinzessin und zukünftigen Pellkartoffelkönigin Christin Hollm
Bei der Eröffnungsfeier der Pellkartoffeltage werden die neue Pellkartoffelkönigin und -prinzessin gekrönt – in diesem Jahr bereits zum 20. Mal. Diese beiden Majestäten machen in der Region und bundesweit auf die dicken Knollen aus dem sandigen Heideboden aufmerksam und repräsentieren die Gemeinde nach außen. Lebensart hat mit der amtierenden Pellkartoffelprinzessin und zukünftigen Pellkartoffelkönigin Christin Hollm über ihr Amt gesprochen.
War es schon immer ihr Traum Pellkartoffelprinzessin und -königin zu werden?
Nein, ich wusste gar nicht, dass es sowas gibt. Die Pellkartoffeltage habe ich das erste Mal kennengelernt, als ein Freund mich mitgenommen hat. Aber ich hätte nie gedacht, dass ich einmal Pellkartoffelprinzessin werde!
Wie bewirbt man sich um dieses Amt?
Ich habe eine kleine Bewerbung zu meiner Person an die Organisatorin Sonja Weingang geschrieben und was mich mit der Kartoffel verbindet.
Gemeinsam mit der amtierenden Pellkartoffelkönigin repräsentieren Sie die Kartoffel und die Gemeinde Hohenlockstedt nach außen – wie aufwändig ist dieses Amt?
Die meisten Termine sind am Wochenende, selten auch mal in der Woche. Wenn wir das arbeitstechnisch und privat hinbekommen, versuchen wir natürlich alle Termine wahrzunehmen. Die meisten Termine sind im Frühjahr und im Sommer, jetzt im Juli haben wir z.B. fast jedes Wochenende einen Termin.
Was war die schönste Erfahrung, die Sie als Prinzessin erlebt haben?
Da gibt es viele! Als erstes meine Krönung, das war sehr aufregend und spannend. Dann die Grüne Woche in Berlin, sowie die ganzen größeren und kleineren Feste. Eine schöne Erfahrung hatte ich im März in Nordfriesland in Stedesand. Wir wurden zur Krönung der ersten Marmeladenkönigin eingeladen, das war ein sehr schönes kleines Fest, in das viel Liebe reingesteckt wurde.
In diesem Jahr werden Sie zur neuen Pellkartoffelkönigin gekürt – wie haben Sie sich auf ihre Amtszeit vorbereitet?
Dadurch, dass die Königin ein dreimonatiges Praktikum in London hatte, war ich schon auf ein paar Festen alleine, sodass ich viele Erfahrungen sammeln konnte. Dazu werde ich ja auch immer Hilfe haben.
Neben Ihrem königlichen Amt führen Sie auch noch ein bürgerliches Leben, welchen Beruf üben Sie aus und wie gestalten Sie Ihre Freizeit?
Ich arbeite als Medizinische Fachangestellte. In meiner Freizeit spiele ich Fußball und bin aktiv in der Landjugend Steinburg-Geest.
Abgesehen von Pellkartoffeln – wie genießen Sie Kartoffeln am liebsten?
Als Pommes, Kartoffelbrot und vieles mehr.