Stiftung Naturschutz SH und LLUR spendieren wieder Saatgut-Tütchen – in 2020 ist es die Gelbe Wiesenraute

Das Leben beschränkt sich gerade vornehmlich auf das eigene Heim – wer Glück hat, kann die Zeit in seinem Garten verbringen. Um diesen zu verschönern und um zum Erhalt der heimischen Pflanzenvielfalt beizutragen, können die Schleswig-HolsteinerInnen auch in diesem Frühling wieder bei der Mitmachaktion der Stiftung Naturschutz SH und des Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) teilnehmen. Gemeinsam spendieren die Einrichtungen Tüten mit Saatgut – dieses Jahr widmet sich das beliebte Artenschutzprojekt einer bedrohten Wildstaudenart: der Gelben Wiesenraute (Thalictrum flavum).  

Das Vorkommen der Gelben Wiesenraute ist landesweit stark gefährdet. Sie wächst in Schleswig-Holstein an den Flussufern in Feuchtwiesen, im Hochstaudenried der Seen, Erlenbruchwälder und Weidensümpfe. Ihre schwimmfähigen Samen verbreiten sich mit dem Wasser. Als die Flüsse ausgebaut und Bruchwälder und Wiesen trockengelegt wurden, schwand der Lebensraum der Gelben Wiesenraute. Im Garten gehört die über einen Meter hohe Pflanze zu den prächtigen, winterharten Stauden am Teichrand und an anderen feuchten Stellen. Sie wächst gerne in der Sonne, aber auch im Halbschatten an Gehölzen. Manch einem mag es so gehen, dass die Gelbe Wiesenraute wie eine „Tänzerin im Grünen“ wirkt: Denn im Hochsommer scheint es oft, als tanzten ihre Blüten im Schilf. Sie leuchten weithin, weil ihre filigranen Staubfäden das Licht brechen und streuen wie in der Sonne flirrender Staub. Bienen, Hummeln und viele andere Insekten erfreuen sich an der Überfülle der eiweißreichen Pollen. 

Pflanztipp zur Gelben Wiesenraute

Im Garten gehört die über einen Meter hohe Gelbe Wiesenraute zu den prächtigen, winterharten Stauden am Teichrand und an anderen feuchten Stellen. Sie wächst gerne in der Sonne, aber auch im Halbschatten an Gehölzen. Ihre Samen brauchen wie viele Wildpflanzen einen Kältereiz der die Keimung vorbereitet. Das geschieht natürlicherweise im Winterhalbjahr bis in den Vorfrühling hinein. Am besten nutzen Sie diesen Zeitraum für die Vermehrung. Nehmen Sie einen Topf mit Anzuchterde, streuen Sie die Samen obenauf, bedecken Sie das Ganze mit einer dünnen Schicht Sand und stellen es nach draußen an einen schattigen Platz. Wichtig ist, dass die Erde immer feucht bleibt. Wenn sich im Frühjahr die ersten drei bis vier Blätter zeigen, können Sie die Keimlinge in Töpfchen vereinzeln. Kräftige Pflanzen werden später ins Beet gesetzt. Sie blühen im folgenden Jahr. Wenn Sie nicht auf den natürlichen Kältereiz warten wollen, dann mischen Sie die Samen mit feuchtem Sand. Gut verschlossen in einer Plastiktüte müssen diese für vier bis sechs Wochen im Gemüsefach des Kühlschranks lagern. Danach verfahren Sie wie oben beschrieben. Holen Sie die Gelbe Wiesenraute in ihren Garten und setzen Sie den Staudenbeeten Lichter auf! Viele Insekten werden sich erfreuen an der Überfülle des Blütenstaubs!

Mit der Saatgrußkarte können BürgerInnen die Wiesenraute in ihren Garten holen und den Staudenbeeten Lichter aufsetzen.

Die Grußkarte umfasst ein Tütchen mit Samen der Gelben Wiesenraute, Informationen über die Pflanze und eine Pflanzanleitung.

Man kann sie per Post, per Mail (broschueren@llur.landsh.de) oder telefonisch (Tel. 04347 / 704-230) bestellen: 

LLUR SH, z. H. ÖA 6, Hamburger Chaussee 25, 24220 Flintbek

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