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Fotos: Adobe Stock (1) / Stiftung Das Rauhe Haus (1)

Neben dem Weihnachtsbaum, dem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt und gemütlichen Abenden mit den Liebsten darf auch eine andere Tradition niemals fehlen: der klassische Adventskranz. Ein langjähriger Brauch, der seinen Ursprung tatsächlich auch hier bei uns im Norden hat.

Der erste Adventskranz

Unseren heutigen Klassiker mit vier Kerzen auf Tannengrün gab es in dieser Form allerdings nicht von Anfang an. Die Tradition geht auf den evangelischen Theologen Johann Hinrich Wichern zurück, der 1839 im Betsaal des „Rauhen Hauses“, einer Einrichtung für benachteiligte Kinder, die erste Ausführung eines Adventskranzes kreierte. 

Die Tage zählen

Die roten Kerzen zeigten die Werktage bis Weihnachten an und die weißen die Adventssonntage, die die Kinder noch von dem lang ersehnten Fest der Liebe trennten. Die Zahl der Kerzen variierte zwischen 23 bis 28, je nachdem, wie viele Tage vom ersten Advent zum Fest übrig waren. Jeden Tag wurde eine weitere Kerze angezündet, sodass die Kinder verfolgen und mitzählen konnten, wie die Zeit bis Weihnachten verging. Dabei schärften sie auch gleich ihr Zählgeschick. 

Für die Kinder zum Fest

Die Kinder in der Einrichtung warteten ungeduldig auf das kommende Weihnachtsfest und fragten immer wieder, wie lange es denn noch dauert, bis es endlich so weit ist. Das Warten erleichterte er ihnen schließlich damit, dass er ihnen einen eigenen kleinen Adventskranz baute – den ersten seiner Art. An einem alten Wagenrad wurden 23 kleine rote und 4 große weiße Kerzen befestigt. Diese erste Form des Kranzes wird ihm zu Ehren auch heute noch als „Wichernkranz“ bezeichnet. 

Eine Tradition …

Im Laufe der Zeit entwickelte sich dieser „Wichernkranz“ zum heutigen Adventskranz. Um 1860 wurde der Holzkranz erstmals mit Tannengrün geschmückt und die Anzahl der Kerzen reduzierte sich auf die heute üblichen vier – eine für jeden Adventssonntag. Die Funktion der Kerzen blieb: Anhand der Adventssonntage zählen wir herunter, wann das langersehnte Weihnachtsfest endlich da ist. Diese praktischere Version mit vier Kerzen setzte sich zunächst in evangelischen Kirchen und Haushalten durch, bevor sie auch in der katholischen Tradition Einzug hielt.

… nimmt gestalt an

Adventskränze gibt es heute in allen möglichen Formen und Farben. Seien es modern minimalistische Gestelle aus Metall, hübsch dekorierte Tabletts oder echt nordische Kränze aus Treibholz: Der Brauch bleibt bestehen und erzeugt Vorfreude auf das Fest der Liebe. Übrigens: Im „Rauhen Haus“ in Hamburg brennt noch heute zur Weihnachtszeit ein Adventskranz so groß wie ein Wagenrad mit einer Kerze für jeden Tag des Advents.


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