Was einem auf sämtliche verfügbaren Wecker und Säcke geht, ist jedoch der raumgreifende Unwillen (in diesem Land, in dem wir nun einmal leben), wenigstens ein paar generationenübergreifende politische Beschlüsse zu fassen und umzusetzen. Kleine Aufzählung ohne thematische Hierarchie gefällig? Jede Menge Verwaltungsreformen, von Föderalismus – über Steuer – bis hin zu Baurechtsfragen, Reform der Altersversorgung, eine an Klimazielen, flächendeckender Mobilität und komfortabler Vermeidung von allzu viel Autoverkehr und nicht an einzelnen Schnellfahrzielen orientierte Bahnreform, eine Beschlusslage für die Bundeswehr, die nach 2% vom Bruttosozialprodukt schreit, sondern politische Ziele für das Militär formuliert, politisch beschließt und dann militärisch –administrativ – wirtschaftlich umsetzt, ein bundesweit einheitliches und gediegene Standards setzendes Bildungssystem, das allen gleiche Zugänge gewährt, einen nüchternen, gerade in Deutschland sehr geschichtsbewußten und verfassungskonformen, dabei absolut rechtssicheren Umgang mit dem Asylrecht, in allen öffentlichen Debatten keine Dauerverwechslungen von Moral und Recht und unter gar keinen Umständen zunehmenden Antisemitismus (diesbezüglich hat Deutschland seinen weltgeschichtlichen Teil bereits überreichlich abgeliefert!) – das wären doch schon ein paar Dinge, deren Geschlechtsreife wir alle gern erleben würden. Das Ganze dann noch im Verein mit einer Moral und Haltung von uns allen, die der Kohleanhäufung keine Altäre errichtet und das neueste Handy nicht mit einer Gottheit verwechselt. Denn einen aufrechten Gang und klaren Verstand kriegt man nicht per App geliefert.
Wäre das was? Nur mal so als Anfang? Tja, das liegt an uns. Schließlich sind wir diejenigen, die über uns zu verhandeln haben. Jeden Tag. Auch nach der Halbzeit 2018. Und erstmal in einem hoffentlich wunderbaren Sommer.