
Die Erzählung „In der Bucht“ ist eine der vier Neuseelanderzählungen der neuseeländisch-britischen Autorin Katherine Mansfield (1888-1923). Entstanden ist die Langerzählung „In der Bucht“ im Jahr 1921 und wurde ein Jahr später im Original erstveröffentlicht. Es ist eine vielfältige Gruppe von Menschen, die da am Meer versammelt ist. Alle gehen ihren eigenen Beschäftigungen nach, lassen sich treiben, träumen von der großen Liebe, treffen einander und zerstreuen sich wieder – und immer ist das Meer gegenwärtig. Da geht am Beginn der Erzählung morgens ein Mann schwimmen und trifft einen anderen, was ihn sehr stört und das Vergnügen der sportlichen Betätigung verleidet. Da wird am Ende nach einem langen Tag ein junges Mädchen nachts beinahe vergewaltigt. Und dazwischen geht das Leben über den Tag hinweg so seinen Gang. Mit viel Atmosphäre und einen tiefen Blick in das Innere ihrer Figuren erzählt Katherine Mansfield von der Doppelbödigkeit menschlicher Existenz – was wiederum in der Übersetzung von Nicole Seifert bestens zur Geltung kommt. (hb)

Katherine Mansfield hat nie einen Roman veröffentlicht, ist aber für ihre Erzählungen, die bis in die Gegenwart wirkungsmächtig sind, überaus berühmt. „In der Bucht“ gehört dabei zweifelsfrei zu ihren besten Werken – und kommt hier in einer schönen, bibliophilen Ausgabe daher.