Machen! Das ist die klare Ansage, wenn es darum geht, dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen. Auch wenn die Zwei-Grad-Ziele nur durch politische Weichenstellungen erreicht werden können, kann ein jeder seinen individuellen Beitrag zur Klimarettung leisten.

Wer, wenn nicht wir? Wann, wenn nicht jetzt? Die Frage hat sich das Team der Lebensart gestellt und reagiert. Das hochaktuelle Thema haben wir ganz oben auf unsere Agenda gesetzt, um mit gutem Beispiel voranzugehen. Das Ergebnis halten Sie, liebe Leserinnen und Leser, in Ihren Händen: ein klimaneutralisiertes Magazin. 

Unsere spannenden Geschichten und informativen Servicetipps drucken wir in Schleswig-Holstein auf einem hochwertigen Recyclingpapier aus Schleswig-Holstein: Nachhaltig und Regional!

Im Gespräch mit Veronika Warmers, Leiterin Marketing bei der Steinbeis Papier GmbH, erfuhr unsere Redakteurin Nicole Groth, was genau in unserem Magazin-Papier steckt und wie wir damit die Umwelt schonen.

Verschiedene Altpapiersorten – aus privater und gewerblicher Nutzung – werden zur Produktion von Recyclingpapier verwendet. In der Regel kommt es aus einem Umkreis von 150 km.

Frau Warmers, vor einigen Monaten sind wir für unser Magazin Lebensart im Norden auf das Steinbeis Charisma Papier umgestiegen. Warum kann das Produkt für ein gewohntes Rezeptionserlebnis beim Leser sorgen? 

Steinbeis Charisma ist ein beidseitig gestrichenes LWC-Papier (light weight coated), was aus 100 % Altpapier ohne den Einsatz von gesundheitsschädlichen Chemikalien hergestellt wird. Charakteristisch sind die seidenmatte Oberfläche und die angenehme Färbung. Die Opazität, also die Lichtundurchlässigkeit, liegt bei nahezu 100 % und verhindert ein Durchscheinen. Haptik und Anmutung vermitteln bereits beim ersten Kontakt ein Wohlgefühl im Einklang mit der Natur. Sehr passend für ein Magazin, das sich mit Lifestyle im Norden beschäftigt, wie ich finde.

In der Glückstädter Recyclingpapierfabrik entsteht das Magazinpapier für Lebensart.
Es wird zu 100 % aus Altpapier ohne Einsatz von gesundheitsschädlichen Chemikalien hergestellt. 

Kann das Papier dieser Ausgabe ständig wieder zur Magazinpapierproduktion genutzt werden?

Ja, das ist natürlich möglich und auch wünschenswert. Eine wissenschaftlich Studie der TU Darmstadt hat gezeigt, dass Papierfasern fast unbegrenzt recycelbar sind. In Laborversuchen wurden Papierfasern mit einer hohen Anzahl von Zyklen immer wieder verwendet, ohne dass es zu Qualitäts- oder Festigkeitsverlusten kam. Die bisher weit verbreite Einschätzung, es wären nur maximal sieben Recyclingvorgänge möglich, weil es sonst zu Festigkeitsverlusten und einer Verkürzung der Papierfasern käme, wurde damit widerlegt. Selbst nach 25 durchgeführten Aufbereitungszyklen konnte im Labor keine signifikante Veränderung von Faserlänge und -eigenschaften festgestellt werden.

Strahlend Weiß war gestern, ökologisch Grau ist heute – sehen Sie das genauso?

Ich würde die Aussage ein wenig abwandeln wollen: „Ökologisch grau war gestern und charmant Weiß ist heute“. Wir bei Steinbeis sprechen gerne davon, dass Nachhaltigkeit das neue Weiß ist. Grundsätzlich haben sich Recyclingpapiere im Laufe der Zeit sowohl technisch als auch optisch weiterentwickelt. Technisch sind sie heute genauso gut wie ein Frischfaserpapier. In einem ressourcenschonend hergestellten Recyclingpapier sehe ich heute einen klaren Wettbewerbsvorteil. 

Steinbeis Papier in Glückstadt gilt als eine der modernsten Recyclingfabriken Europas. Sie weist eine komplett integrierte Fertigung auf.

Welche Vorteile hat die Nutzung von Steinbeis Charisma – für den Magazinverlag, für den Leser und für die Umwelt? 

Alle Steinbeis Papiere werden aus 100 % Altpapier hergestellt. Damit werden die Wälder geschützt und die Biodiversität erhalten. Bei der Produktion in der voll integrierten Fabrik in Glückstadt werden kostbare Ressourcen wie Wasser und Energie geschont. Verlage, die Steinbeis Charisma einsetzen, leisten damit einen aktiven Beitrag für eine grüne Zukunft und setzen ein klares Statement für Nachhaltigkeit. Die Verwendung von Recyclingpapier ist eine einfache und effiziente Maßnahme, um Ressourcen zu schonen und Verantwortung für die nachfolgenden Generationen zu übernehmen.

Das steckt drin

Unser Magazin wurde auf Steinbeis Charisma gedruckt – ein Papier, das zu 100 Prozent aus Altpapier hergestellt wurde. Den Produktionsrohstoff gibt es in vielen verschiedene Sorten und Klassen. Zum Einsatz kommt überwiegend sortierte Haushaltssammelware (ohne Pappe), also alles, was in den Haushalten in der Blauen Tonne landet. Die Glückstädter Fabrik bezieht die verschiedenen Altpapiersorten aus haushaltsnaher und gewerblicher Nutzung. In der Regel kommt es aus einem Umkreis von rund 150 km.

Das Steinbeis-Papier wird nach den Kriterien des „Blauen Engels“ ausgezeichnet. Der Blaue Engel ist seit mehr als 40 Jahren das Umweltzeichen der Bundesregierung. Es garantiert die Einhaltung strengster Öko- und Qualitätskriterien und ist für Verbraucher die Orientierung beim nachhaltigen Einkauf. Das Steinbeis Charisma gehört zu der Kategorie Druck- und Pressepapiere (RAL UZ 72). Produkte aus diesem Segment müssen mit mindestens 75 % Altpapieranteil und ohne schädliche Chemikalien oder chlorhaltige Bleichmittel hergestellt sein.

Unternehmerisches Umdenken

Die Wende kam 1976. Steinbeis wechselte von der energie- und ressourcenintensiven Produktion hin zu einer Herstellung, die ausschließlich den Rohstoff Altpapier einsetzt. „Paper made from paper“ hieß es von da an. Ressourcenschonung, Kaskadennutzung, Ausschöpfen der Potenziale der Kreislaufwirtschaft sowie Herstellungs- und Verwertungsprozesse nach dem Cradle-to-Cradle Prinzip (durchgängige Kreislaufwirtschaft) sind bis heute die zentralen Themen. Die Steinbeis-Fabrik weist eine komplett integrierte Fertigung auf. Faserstoffaufbereitung und Papierproduktion sind an einem Ort. Genauso wie die vollbiologische Kläranlage und das in den Standort integrierte Kraftwerk (Wirkungsgrad 88 %) mit modernster Wirbelschichttechnologie und Kraft-Wärme-Kopplung.

Die Strategie war und ist, dem Markt eine ökologische und ökonomische Alternative zu Frischfaserpapieren zu bieten. Und die ging auf. Steinbeis hat mit der Strategie zu einem Umdenken in der Papierbranche, aber auch in den Konsumentenmärkten beigetragen und die Entwicklung des Recyclingpapiermarktes in Deutschland und Europa wesentlich geprägt.

Weitere Infos unter: 

www.steinbeis-papier.de
www.stp.de

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