Wie kommen wir am besten fit und gesund durch die kalten Wintermonate? Da verfolgt wohl jeder Mensch seine eigene Strategie. Für den 46-jährigen Tomasz Wierzbicki gehört das Baden im Winter dazu. Er hat seine Leidenschaft dafür vor gut vier Jahren entdeckt.

Foto: Tomasz Wierzbicki

„Meine Nachbarn schüttelten früher den Kopf, wenn sie sahen, dass ich zum Baden fahre”, schmunzelt Tomasz Wierzbicki. Inzwischen dürften sich alle daran gewöhnt haben, denn der gebürtige Pole, der seit vielen Jahren in der Gemeinde Ramstedt in Nordfriesland wohnt, hat das Eisbaden für sich entdeckt und geht auch bei den kältesten Temperaturen ins Wasser.

Wie kam es dazu?

„Es fing vor vier Jahren an. Da war ich im Sommer jeden Tag baden”, erzählt der 46-Jährige. „Und als der Spätsommer kam, habe ich einfach weiterhin jeden Tag gebadet. So wurde es dann Oktober, November und Dezember. Der Winter war da und irgendwie hat es mich gepackt. Ich wollte unbedingt weitermachen.”

Inzwischen hat sich eine kleine Gruppe um Tomasz Wierzbicki gebildet, die sich unregelmäßig, meistens aber einmal in der Woche zum Baden trifft. „Manchmal sind wir drei, manchmal sogar sechs Leute. Das ist ganz unterschiedlich”, erzählt Tomasz Wierzbicki. Die Mitglieder der munteren Truppe sind zwischen 30 und 35 Jahre alt. Sie kommen aus Husum, von Nordstrand und aus Ramstedt und Schwabstedt, und treffen sich, um gemeinsam in der Polder, einem kleinen Nebenarm der Treene, schwimmen zu gehen.

„Wenn wir uns in der Gruppe treffen, geht es natürlich geselliger zu als wenn ich alleine meine Runden drehe”, berichtet Tomasz Wierzbicki. „Dann bleiben wir nach dem Schwimmen noch beisammen und genießen heißen Tee, Kekse und netten Klönschnack”, erzählt der 46-Jährige. Auch am 2. Weihnachtstag traf sich die Gruppe zum Winterbaden.

Ice-Mile als Ziel

Momentan geht Tomasz Wierzbicki aus zeitlichen Gründen „nur” dreimal in der Woche ins kalte Nass. „Es ist wichtig, dabei zu bleiben”, sagt er. Denn der Wahl-Ramstedter hat ein sehr hoch gesetztes Ziel: „Ich möchte irgendwann die berühmte Ice Mile schaffen.” Bei der Ice Mile geht es darum, 1.600 Meter – also eine Meile – im Eiswasser zu schwimmen. „Man braucht eine richtig gute Schwimmtechnik dafür – und natürlich Training”, sagt der Wahl-Ramstedter ehrfürchtig. „Vielleicht schaffe ich das irgendwann …” Seine beiden Jungs Feliks (12 Jahre) und Stefan (17 Jahre) jedenfalls sind schon jetzt stolz auf ihren Papa, wenn er zwischen den Eisschollen seine Runden dreht.

Nie mit dem Kopf unter Wasser

Für alle, die sich für das Winterbaden interessieren, gibt Tomasz Wierzbicki zwei Tipps mit auf den Weg. „Man darf auf keinen Fall leichtfertig ans Winterbaden gehen. Lieber so, wie ich es gemacht habe: Einfach ab dem Sommer jeden Tag baden gehen. So hat der Körper eine Chance, sich langsam an die Temperaturen zu gewöhnen”, rät der 46-Jährige. „Und niemals mit dem Kopf unter Wasser gehen, stattdessen lieber noch eine Mütze tragen”, ist ein weiterer Rat, denn Kopf, Hände und Füße kühlen besonders schnell aus. „Ich halte es meistens so, dass ich bei fünf Grad Wassertemperatur auch nur fünf Minuten im Wasser bleibe. Bei vier Grad vier Minuten, bei zwei Grad zwei Minuten. Aber ich kann allen nur raten, auf ihren Körper zu hören und ihn nicht zu überfordern. Weniger kann manchmal auch mehr sein.” Wer Fragen hat, darf Tomasz Wierzbicki gerne über seine E-Mail kontakten: Tom.Wierz@hotmail.com.

Vorheriger ArtikelKultur & Kulinarik
Nächster ArtikelCœur.Rage.Courage