Das Recyclingprodukt „FettFressHair“ hat vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz den Titel „Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland“ verliehen bekommen. Auch für die nahe Zukunft hat das Kieler Start-up bereits Pläne geschmiedet.
Dass Haare vielseitig verwendbar sind, hat das Team von „FettFressHair“ bereits bewiesen. Das 2021 von Kieler Friseurmeisterin Janine Falke und ihrer Schwester Nadine Schindler ins Leben gerufene Projekt sorgt dafür, dass Haare, die nach einem Haarschnitt eigentlich im Müll landen würden, genutzt werden, um Verunreinigungen im Wasser aufzunehmen. Inspirieren ließen sich die beiden Initiatorinnen von einem Bericht über das Ölunglück auf Mauritius im Jahr 2020, wo Haare in Strümpfen eingesetzt wurden, um die Verunreinigungen im Wasser aufzunehmen. Und schon begannen die ersten Sammelfahrten, immer mehr „FettFressHair-Schlängel“ wurden gestopft, mit Korken schwimmfähig gemacht und Kooperationspartner im Kieler Tiefbauamt gefunden.
Auszeichnungen für das Projekt
Bereits 2021 gewann das Team den „Yooweedoo-Ideenwettbewerb“ der CAU Kiel mit den ersten Ausführungen von „FettFressHair“ und hat jetzt einen weiteren Preis abgeräumt. Mit „Kultur- und Kreativpilot*innen Deutschland“ fördert die Bundesregierung innovative Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft. Das „FettFressHair“-Team erhält nun ein einjähriges Mentoring sowie die Möglichkeit zur Teilnahme an Workshops, die das Projekt deutschlandweit bekannter machen und stärken sollen.
Da kommt noch was
In diesem Jahr kam ein weiteres professionelles Produkt dazu: Das „FettFressHair-Nadelvlies“ wird maschinell verarbeitet, besteht aus 100 Prozent reinem Schnitthaar und ermöglicht verschiedenste, flexible Anwendungsgebiete. Dafür befindet sich „FettFressHair“ aktuell im Zertifizierungsprozess, um Städten in ganz Deutschland ein nachhaltiges Alternativprodukt zu synthetischen Ölfiltern anzubieten. Mit dem Nadelvlies können beispielsweise Ölfänger in Regenrückhaltebecken, Bootshäfen und Motorbootstankstellen installiert werden. Außerdem ist der Einsatz in Gullys oder auch im Dämmstoffbereich möglich. Weitere Infos zu „FettFressHair“ gibt es online unter: www.fettfresshair.de.
