Früher als Kinder, eher wohl Jugendliche, hauten wir oft diese Ansage heraus. Angsthaben war nicht wirklich zugelassen, Mut gefordert. Ein bisschen Bange war mir aber schon vor diesem September. So verregnet und gefühlt kühl, windig und unbeständig war der August, dass man niemandem wünschte, es würde sich vielleicht auch nur ansatzweise etwa so fortsetzen, bis der Herbst offiziell da ist.

Sechs Grad am Morgen des 23. Augustes, das war schon ein Schlag ins Kantor. Eine echte Zumutung. Kurz vor Bodenfrost – und das im August, unserem „Hochsommermonat“. Kaum zu fassen, zu was das Wetter mutierte, dennoch nackte meteorologische Wirklichkeit im Sommer 2017, nachdem ein Wochenende hinter allen lag, die da im echten Norden anwesend waren: Urlauber, Wochenendler, Arbeitende, Ausflügler. Es überstieg bereits den Level der Zumutung um ein Vielfaches, wie bereits bei vielen Schauern und Gewittern in den Wochen davor.

Doch dann kam die erleichternde Nachricht. Eine neue Auswertung des Statistikamtes Nord. „Der Norden als Tourismusmagnet“. Jawoll. 5,8 % Zuwachs im August gegenüber dem Vorjahr. Toll! Und dann noch das: Die Urlauber im Norden, sie wissen sehr wohl, worauf sie sich einlassen. Wer bei uns im Land Urlaub macht, ist auf JEDES Wetter gefasst. Puh! Mir fällt ein Stein vom Herzen. Taten mir alle da draußen im Regen Stehenden, Campenden, Watenden, Laufenden, Hundespaziergehenden und Urlaubenden so leid, was wir ihnen zumuteten. Gar nicht nötig? Doch. Gerne behalte ich das Mitgefühl bei, aber die Verantwortung ist nicht mehr so groß, was man glaubt, liefern zu müssen.

Das ist doch mal eine Ansage unserer Gäste. Nun dauern Urlaube und Ferien bekanntermaßen nur eine begrenzte Zahl an Tagen an und da ist es ohnehin ein gewisser Zufall, sollte man just in den zwei Wochen seiner Anwesenheit das Sommerhitzehoch mit Sonnenbrandgarantie erwischen. Aber genau das ist offensichtlich auch gar nicht gewünscht. So kann es durchaus jetzt im September noch einen entzückenden Spätsommer geben – wie im vergangenen Jahr. Das wäre dann außerhalb vieler Schulferien. Pech gehabt. Allen Hiergebliebenen aber zur Freude.

Nächstes Jahr ergibt sich die nächste Chance. Mal sehen, ob es dann wieder am Himmel mächtig brodelt oder dezent und rücksichtsvoll auf Sparflamme gekocht wird. Bange machen gilt auf keinen Fall!

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