Xing Gründer Lars Hinrichs hat ein Haus gebaut, das mitdenkt …

Apartimentum – das smarte Haus hinter Gründerzeitfassade
Digitales Masterbad – mit Dornbracht Armaturen und Kaldewei Badewanne

Stellen Sie sich vor, dass Sie, von Ihrem Wecker geweckt, schlaftrunken nach 5 Minuten ins Badezimmer schlurfen und ein kleines Paradies vorfinden: das Badewasser ist individuell temperiert eingelaufen, sanftes Morgenlicht scheint durch halb geöffnete Jalousien, Ihre Lieblingsmusik macht gute Laune, Handtücher und Fußboden sind gewärmt. ‚Nichts Neues‘, denken Sie vielleicht, denn das Konzept Smart House gibt es ja schon seit Bill Gates (1994). Doch Lars Hinrichs Apartimentum in Hamburg geht weit darüber hinaus. „Das Mietevent der Zukunft“, nennt er die über 100 Jahre alte Gründerzeitvilla in Hamburgs Stadtteil Rotherbaum und revolutioniert damit als Technikfreak unser bisheriges Verständnis vom modernen Wohnen.

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Die 120 Kilo Tür
Wenn sich der Mieter nähert, reagiert die Haustür. Sie ist mit Kamera, Mikrofon und Sensoren ausgerüstet, wird über eine eigene IP gesteuert und ist mit anderen Geräten vernetzt. So kann sie das  Handy des Bewohners per Bluetooth erkennen, öffnet sich automatisch und kommuniziert mit Fahrstuhl und  Lichtanlage. Der Mieter muss nichts machen, keinen Knopf drücken, nicht denken. Zeit und Energie sparen, das ist das Ziel des Xing Gründers Lars Hinrichs, der die Villa ursprünglich nur als Anlageobjekt kaufen wollte. Wenn ein Dieb an der Wohnungstür rüttelt, wird auf dem Smartphone des Mieters eine Mitteilung über einen Lautsprecher an der Tür auslöst. Die Stimme teilt dem Einbrecher mit, dass man bereits ein Foto von ihm gemacht habe und die Polizei schon auf dem Weg sei. Über 14 Apps funktioniert im Apartimentum alles: Die Zeiten, wann die Putzfrau Zugang hat (inklusive Kontrolle, wann sie geht), der digitale Schlüssel für Freunde, die am Wochenende kommen wollen, die Kommunikation mit Briefkasten und hauseigener DHL Packstation und unendlich viel mehr.

Apartimentum von hinten mit Balkonen;

Vernetzung aus der Cloud
Im Gegensatz zu den amerikanischen Smart Häusern läuft hier alles über die Clouds, die miteinander kommunizieren. Im Hause selbst gibt es keinen lokalen Server. „Alle Vorgänge laufen sekundenschnell ab“, bemerkt Lars Hinrichs und geht von absoluter Sicherheit aus.

Heller Wohnbereich mit Blick in die offene Küche;
Galerie und Treppe zur Dachterrasse Maisonette
Apartment

Das Ambiente
Vom Dach ein traumhafter Blick auf die Alster, von außen der Charme alter herrschaftlicher Zeiten, von Innen klar, kühl, stylisch und funktionell: Im Apartimentum wohnen die Menschen mit Smartphone, Businessleute, aber auch Paare und moderne Familien. Wer sein Telefon verliert, kann sich über ein wohnungseigenes I-Pad wieder einloggen. Es sind inzwischen fast alle der fertigen 20 Wohnungen vermietet, weitere 25 kleinere Wohnungen entstehen im modernen Anbau. Die Zimmer sind groß, hell und weiß, manche Fenster bis zu zwölf Meter lang. Die Mietpreise liegen zwischen 4.000 und 11.000 Euro monatlich. Dazu gehört eine Flatrate, die Wasser, Strom, Heizung, Telefon und natürlich Internet ohne eigenes An- und Ummelden enthält. Versicherungen, Kosten für Renovierungen und die Anschaffung von eigenen Haushaltsgeräten, Mobiliar, Lampen und anderes mehr entfallen für den mobilen und flexiblen Mieter. Es geht um Wohnen auf Zeit ohne Zeit zu verlieren: Ab drei Monate bis vier Jahre läuft ein Mietvertrag, dann kann verlängert werden. In der Garage, mit Handyempfang natürlich, wartet eine Elektrotankstelle mit 20 Ladestationen für die Mieter mit Tesla.

Galerie und Treppe zur Dachterrasse Maisonette Apartment

Was noch nicht smart ist
„Der Kühlschrank sendet mir noch nicht die abgelaufenen Lebensmittel und im Bad hätte ich gerne das Thema Gesundheit umgesetzt“, träumt der ‚Geek Hinrichs‘ (ein Nerd mit Freunden). „Dann wäre der Fußboden eine Waage und die Kameras im Spiegel würden mir sagen, wenn ich wegen eines neuen Leberflecks zum Arzt gehen sollte“. Auch die Müllentsorgung läuft noch wie immer. „Und was passiert, wenn der Strom ausfällt?“, frage ich den 39jährigen Hamburger. „Einige Geräte, wie zum Beispiel die Türen, sind mit Batterien ausgestattet. Wir planen derzeit noch eine Gebäudebatterie: ein Photovoltaik-Speicher, der das Apartimentum unabhängig macht.“ Und eines ist sicher: Wenn Sie ins Apartimentum ziehen wollen und kein Smartphone besitzen, würde das smarte Traumhaus zum Albtraum werden.

 

Lars Hinrichs ist Gründer und CEO von Cinco Capital, einem Private Equity Fund welcher in europäische und amerikanische Firmen im Technologiebereich investiert. 2003 gründete er das Business Netzwerk XING und führte es drei Jahre später als erstes Web-2.0-Unternehmen erfolgreich an die Börse. 2010 gründete er HackFwd, ein Unternehmen, das in die besten europäischen Softwareentwickler investierte. Lars Hinrichs ist Young Global Leader (YGL) beim World Economic Forum und Mitglied der Young Presidents’ Organization (YPO). Seit 2013 ist er ein Mitglied im Aufsichtsrat der Deutschen Telekom AG. Sein aktuelles Projekt ist das Apartimentum, ein Haus mit Smart Home Technologie, welches derzeit in Hamburg entsteht.

Alle Fotos © HGEsch, Hennef
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