Im Nordwesten Schleswig-Holsteins liegt eine Region von außergewöhnlicher Schönheit: die Insel- und Halligwelt Nordfrieslands. Geformt von Wind, Wasser und Gezeiten,erzählen die Orte hier Geschichten vom Leben mit dem Meer und der Natur.
Die nordfriesischen Inseln Sylt, Föhr und Amrum sind vielen bekannt. Sie sind ein bisschen auch die Hotspots der Insel- und Halligwelt. Sie locken nicht nur mit weißen Sandstränden, reetgedeckten Häusern, einer wunderschönen Natur und einer gesunden Brise frischer Meeresluft, sondern auch mit buntem Programm. Wer hier seinen Urlaub verbringt, kann herrlich abschalten und bekommt gleichzeitig ein bisschen Action geboten.
Die Halligen – eine andere Welt
Wem das zu viel Trubel ist, dem offenbart sich ein bisschen abseits des bunten Treibens eine weitere faszinierende Welt: die beschauliche Insel Pellworm und die nordfriesischen Halligen – winzige, nicht eingedeichte Marschinseln mitten im Wattenmeer. Wer eine Hallig wie Langeneß oder Hooge besucht, betritt eine andere Welt. Die Häuser stehen hier auf sogenannten Warften, künstlich aufgeschütteten Hügeln, die Schutz vor den Sturmfluten bieten. Denn bei Landunter werden die Wiesen der Halligen überspült. Wenn das passiert, ragen nur noch die Warften wie kleine Inseln aus der silberglitzernden Wasseroberfläche heraus.

Die Stille über dem Watt
„Hier lebt man nicht gegen das Meer, sondern mit ihm“, wissen die Hallig-Bewohner*innen. Sie kennen die Eigenheiten des Meeres und die Stille, die über dem Watt liegt, wenn das Wasser geht und man über den Meeresboden gehen kann. Die Tierwelt der Insel- und Halligwelt ist ebenso beeindruckend: Millionen Zugvögel rasten hier jedes Jahr, Seehunde sonnen sich auf Sandbänken, und mit etwas Glück lässt sich sogar ein Schweinswal blicken.

UNESCO-Weltnaturerbe
Die Insel- und Halligwelt ist Teil des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, der wiederum UNESCO-Weltnaturerbe ist – und in diesem Jahr seinen 40. Geburtstag feiert. Er ist nicht nur ein Paradies für Naturfreunde, sondern auch ein Mahnmal für den achtsamen Umgang mit der Umwelt, denn die Region ist nicht nur landschaftlich besonders schön, sondern auch verletzlich. Der Klimawandel und der steigende Meeresspiegel stellen die Bewohner*innen vor große Herausforderungen.

Zurück zur Natur
Trotzdem – oder gerade deshalb – zieht es immer mehr Menschen in dieses „Land zwischen Himmel und Meer“. Wer hierherkommt, reist nicht nur geografisch, sondern auch innerlich ein Stück weit – zurück zur Natur, zur Langsamkeit und zur Kraft der Elemente.
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