Noch bis zum 19. März 2023 zeigt das Museum Kunst der Westküste eine Sonderausstellung des Malers Max Liebermann. Im Fokus steht die Ölstudie „Wäschetrocknen – Die Bleiche“.
Im Jahr 2017 geriet die Ölstudie, die sich als Dauerleihgabe im Museum Kunst der Westküste (MKdW) in Alkersum/Föhr befindet, in den Verdacht, während der NS-Zeit ihrem jüdischen Vorbesitzer unrechtmäßig entzogen worden zu sein. Sie gehörte ehemals dem Leipziger Unternehmer Moritz Ury, der 1937 in die Schweiz emigriert war und dort 1939 verstarb. Der jetzige Eigentümer hatte das von Max Liebermann 1890 im niederländischen Zandvoort gemalte Werk – ohne Kenntnis der Vorgeschichte – 2006 erworben.
Blick hinter die Kulissen der Museumsarbeit
Diese Ausstellung gewährt Einblicke in die mehrjährige, komplexe Provenienzrecherche, die nun lückenlos die Herkunftsgeschichte von „Wäschetrocknen – Die Bleiche“ nachzeichnet und den anfänglichen Verdacht ausräumen kann. Das MKdW nimmt diesen Fall zum Anlass, einen Blick hinter die Kulissen der Museumsarbeit zu gewähren. Wie sieht die Rückseite dieses Werkes aus, welche Informationen tauchen bei der Überprüfung eines Bildes auf und welche Quellen stehen Forscher:innen zur Klärung einer Herkunftsgeschichte zur Verfügung? Diese und weitere Fragen werden an einigen Werken der Sammlung diskutiert – das Spektrum reicht von Johan Christian Dahl bis Peder Severin Krøyer. Im Fokus steht Max Liebermann. Zur Provenienzgeschichte von Liebermanns „Wäschtrocknen – Die Bleiche“ ist auch ein Booklet erschienen.
Museum Kunst der Westküste
Hauptstr. 1, Alkersum/Föhr
www.mkdw.de
Di-So 10-17 Uhr
1.11.-23.12.: Di-So 11-16 Uhr
27.12.-8.1.: Mo-So 10-17 Uhr
