Der April war dieses Jahr schwer beeindruckend. In einem Abstand von fast zwei Wochen nahm der Frühling Anlauf – was in dieser Form für den Monat gänzlich untypisch ist. Die Temperaturen waren diesmal geradezu olympisch!

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Die neuen Rekordmarken, die der April hierzulande aufgestellt hat, sind sogar sogenannte Dekadenrekorde – also die bisher höchsten Temperaturen, die im ersten, zweiten oder dritten Drittel eines Aprils seit 1880 (dem Beginn der Temperaturaufzeichnungen) gemessen wurden.
Um im Vergleich mit dem Sport zu bleiben, so entspricht das sozusagen einem Europa-Rekord. Dabei wurden die alten Rekordwerte nicht einfach wie meist üblich um ein paar Zehntel übertrumpft. Es war an einigen Orten gleich ganze Grade wärmer als bisher. Der bis dato existierende Rekordwert wurde somit regelrecht pulverisiert.

Reagieren, extrahieren, explodieren
Eine echte Hausnummer, was da an Hitze mitten im April ins Land geschoben wurde. Die Natur macht das, was sie in solchen Momenten am besten kann: reagieren, extrahieren, explodieren. Besser lässt sich der gefühlt schlagartige Wechsel der Blüten- und Knospenstände nicht beschreiben. Da ist sie, die Vegetation. Gestern noch regungslos, heute strotzt sie vor Kraft. Der April mit dem Vorgeschmack für das, was wir im Mai in vollen Zügen auskosten können und dürfen. Mich fasziniert am meisten das leuchtende Grün der kleinen, jungen Blätter. Diese unsäglich ausgestrahlte Frische, die ihre Krönung erfährt, wenn sich das Knallgelb des Rapses dazwischenschiebt.

Der Mai enttäuscht selten
Getoppt wird die Mai-Szene von einem kompromisslos blauen Himmel, wie es ihn nur im Mai geben kann. Ganz großes Kino – die Natur die Schauspieler, das Wetter der Regisseur. Nominiert für einen Oscar unterliegt es jedes Jahr aufs Neue dem typischen Warten und Bangen, ob es für die höchste Auszeichnung reicht. Dramaturgisch gut gemacht, setzt der Wetterfilm in diesem Jahr etwas niedriger an. Es geht los mit 13 bis 16 Grad in den Anfangsszenen der ersten Maitage, da schlummert noch Potential. Abgerechnet wird wie üblich am Schluss. Doch der Mai enttäuscht selten. Lasst uns den Sekt ruhig schon mal kaltstellen!

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