Noch klimafreundlicher unterwegs: Auf drei Strecken in Schleswig-Holstein fahren erstmals Züge von DB Regio mit 100 Prozent Ökostrom.
Schleswig-Holstein macht Tempo beim Klimaschutz. Ziel ist es, im gesamten Nahverkehr des Bundeslandes bis 2030 klimaneutral unterwegs zu sein. DB Regio Schleswig-Holstein und die NBE nordbahn sind ab jetzt mit grünem Strom unterwegs. Insgesamt werden durch die Umstellung rund 30.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Dafür investiert das Land jährlich 300.000 Euro. Die mit einem Ökostrom-Aufkleber gekennzeichneten Doppelstockzüge von DB Regio Schleswig-Holstein fahren auf den Strecken zwischen Hamburg und Kiel, Hamburg und Flensburg sowie Hamburg, Lübeck und Travemünde. Der CO2-Fußabdruck der Fahrgäste wird dadurch weiter gesenkt. Auch bundesweit hat sich die Bahn ehrgeizige Ziele gesetzt. Bis 2038 wird der gesamte DB-Bahnstrom zu 100 Prozent grün sein. Das Zwischenziel bis 2030 lautet 80 Prozent Grünstromanteil. Im innerdeutschen Fernverkehr sind die Reisenden bereits seit Anfang 2018 mit 100 Prozent Ökostrom in den elektrisch angetriebenen ICE-, IC- und EC-Zügen unterwegs. Damit ist die DB der größte Ökostromnutzer des Landes.
So funktioniert der Antrieb mit Bahnstrom
Auf Deutschlands Bahnstrecken fahren seit mehr als 100 Jahren elektrisch angetriebene Züge. Der elektrische Strom wird dabei von der Oberleitung mithilfe eines Stromabnehmers in die Triebwagen übertragen. Allerdings kann für den Zugbetrieb nicht einfach Strom aus der Steckdose verwendet werden, denn die Züge nutzen eine Frequenz von 16,7 Hertz, während das öffentliche Netz mit 50 Hertz betrieben wird. Aus diesem Grund betreibt die Bahn-Tochter DB Energie ein eigenes Hochspannungsnetz: das sogenannte Bahnstromnetz. Eine Besonderheit im Bahnbetrieb ist die Rückspeisung von Bremsenergie in dieses Netz – wodurch die Energiebilanz der Züge noch besser wird.
Ökostrom-Mix aus Deutschland und ganz Europa
Schon heute liegt der Anteil erneuerbarer Energien am Bahnstrommix bei rund 62 Prozent. Der grüne Bahnstrom stammt aus einem immer breiter werdenden Portfolio an erneuerbaren Energien. Dazu gehören eine Vielzahl von Wasser- und Windkraft- sowie Solarenergieanlagen. Aber damit nicht genug: Um das Ziel „100 Prozent Ökostrom“ zu erreichen, wird die Deutsche Bahn den Bezug von Strom aus erneuerbaren Energiequellen in den kommenden Jahren kontinuierlich erhöhen. Entsprechende Vereinbarungen sind bereits getroffen. So stammt ein Teil des grünen DB-Stroms seit vergangenem Jahr aus einem Solarstrompark in Mecklenburg-Vorpommern. Ab 2023 liefern Wasserkraftwerke aus Egglfing-Obernberg an der Grenze zwischen Niederbayern und Österreich sowie aus Norwegen weiteren Ökostrom an die Bahn. Zusätzliche grüne Energie kommt ab 2024 aus Offshore-Windparks in der Nordsee.
Ganzheitlich nachhaltige Strategie
Die nachhaltige Transformation der Bahn ist jedoch deutlich weiter gefasst. Die Umstellung auf Ökostrom in Schleswig-Holstein und ganz Deutschland ist eine von mehr als 150 konkreten Umweltmaßnahmen, die der DB-Konzern mit Nachdruck vorantreibt. Das Unternehmen setzt sich aktiv für den Schutz gesunder Ökosysteme zum Erhalt der Artenvielfalt ein; zum Beispiel durch die Schaffung von Lebensräumen für bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Auch die Müllvermeidung und die Förderung der Kreislaufwirtschaft sind wichtige Säulen der Nachhaltigkeitsstrategie. Ein hoher Anteil der verwendeten Rohstoffe wird bereits heute recycelt. Die Umweltmarke der Bahn fasst es mit drei Worten zusammen: Das ist grün!