Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte auf Schloss Gottorf präsentiert mit der bis zum 2. März laufenden Ausstellung „Willumsen. Generalprobe“ erstmals eine Überblicksschau des dänischen Künstlers Jens Ferdinand Willumsen (1863–1958) in Deutschland.
Während Willumsen in seiner Heimat ein berühmter Künstler ist, bleibt er hierzulande weitgehend unbekannt. Diese Ausstellung mit rund 100 Werken wird das sicherlich ändern. Willumsen war ein herausragendes Multitalent, das als Maler, Grafiker, Bildhauer, Keramiker und Architekt ein beeindruckend vielseitiges Werk hinterlassen hat, das sich nahtlos in die europäische Kunst seiner Zeit einfügt.
Sein Frühwerk, das vor allem in Kopenhagen und Paris entstand, zeigt seine Reife. Ein Beispiel ist das Gemälde „Darstellung des Lebens an den Kais von Paris“ (1890), das an Gustave Caillebotte und Henri Rousseau erinnert. Bei „Typus einer Bretonin“ (1890), das ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist, lässt sich der Einfluss von Paul Gauguin erkennen. Das großformatige Gemälde „Badende Kinder am Strand von Skagen. Generalprobe“ zeigt Einflüsse von Claude Monet, Ferdinand Hodler und den Skagen-Maler*innen. Trotz dieser Einflüsse entwickelt Willumsen stets seinen eigenen Stil, der auch in späteren Werken mit Bezug zu El Greco und der expressionistischen Malerei erkennbar bleibt.
Die Ausstellung wird ergänzt durch beeindruckende keramische Arbeiten und sehenswerte Druckgrafiken. Ein monografischer Katalog mit 140 Abbildungen ist vor Ort für 35 Euro erhältlich. Weitere Informationen finden Sie unter landesmuseen.sh.
Bild oben: Drei Willumsen-Porträts aus den Jahren 1930–32 von Michelle Bourret, seiner 37 Jahre jüngeren Lebensgefährtin von 1928 bis zu seinem Tod. (Foto: Heiko Buhr)