Wir müssen alle jetzt stark sein, denn das renovierungsbedürftige Schloss Gottorf schließt am 31. August für mehrere Jahre seine Tore. Die gute Nachricht: Die Museumsinsel mit Nydamhalle, Kreuzstall, Reithalle, Sammlung Horn, Barockgarten und Globushaus bleibt geöffnet.
75 Jahre nach dem Einzug der Landesmuseen ins altehrwürdige Schloss wird es Zeit für etwas Neues. Das riesige Gebäude, der Besucherempfang, die Technik und sämtliche Ausstellungen werden umfassend saniert und in Teilen erneuert. Doch bevor Sanierung und Neueinrichtung überhaupt beginnen können, gilt es in den Monaten ab September, alle Ausstellungen zu dokumentieren, einzupacken und einzulagern. Erst wenn Baufreiheit hergestellt wurde, kann damit begonnen werden, die Pläne des sogenannten Gottorfer Museums-Transformation-Projekts (MUT-Projekt) umzusetzen.

Es heißt vorerst Abschied nehmen
Unter dem Motto „Jetzt ist Schloss“ laden die Landesmuseen für Archäologie und Kunst und Kulturgeschichte am 31. August auf die Museumsinsel in Schleswig zur Finissage für Schloss Gottorf ein. Ein letztes Mal erhalten die Gäste der Landesmuseen die Gelegenheit, sich Gotische Halle, Lapidarium, die Fayencen-Sammlung in den Rokoko-Räumen, den Hirschsaal oder auch die langen Flure durch das Mittelalter bis zur Steinzeit zu erobern. Gleiches gilt für die berühmten Gottorfer Moorleichen. Und noch einmal stehen an dem Sonntag die wunderbaren Ausstellungen, die so viele Jahre und gar Jahrzehnte die Landesmuseen geprägt haben, im Mittelpunkt und werden von zahlreichen Mitarbeitenden beider Museen ins beste Licht gerückt.

Ein Tag voller Höhepunkte
Los geht es gleich um 11 Uhr mit einem Konzert in der Schlosskapelle, dabei werden Orgel und Violine Musik spielen, die vor vielen hundert Jahren genau für diesen Ort komponiert wurde – Gottorfer Hofmusik. Danach bieten dann bis 18 Uhr unter anderem auch die Kurator*innen durchgehend Kurzführungen durch die Ausstellungen von Kunst und Archäologie und es gibt weitere Führungen zu unterschiedlichen Themen wir der Schlossgeschichte oder die Zeit des Mittelalters.an. Im Hirschsaal dürfen Sie sich auf Prinzessin Anna Dorothea freuen, die barocke Tänze vorführt, die sie auch gerne mit Ihnen einstudiert.Mehrfach werden außerdem der Kurator der Ausstellung „Spiegel der Welt“, aber auch die Künstlerin Anja Schindler selbst über die vielen auf den gesamten historischen Rundgang verteilten „Schindlerblauen“ Werke sprechen. Und wer schon längst an einer Führung durch die aktuelle Kunstausstellung aus der „Sammlung Bönsch – Auf Augenhöhe“ in den Räumen des 19. Jahrhunderts teilnehmen wollte, hat dazu letztmalig am 31. August Zeit. Denn an diesem Tag endet diese Sonderausstellung wie auch die Zeit des alten Gottorfs – mit dieser großen Finissage, bei der auch in die Zukunft geblickt wird.
Mehr Infos unter www.schloss-gottorf.de/gottorfer-finissage.

Fotos: © Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen (3)