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von Heiko Buhr

Als die Einladung aus Gotland kam, war ich gleich begeistert, wusste ich doch von der historischen Bedeutung von Schwedens größter Insel. Aber was die darüber hinaus noch alles zu bieten hat, da war ich dann doch sehr überrascht.

Schon die Einfahrt mit der Fähre in den Hafen von Visby war ein unvergessliches Erlebnis, weil die Stadtsilhouette des Weltkulturerbes atemberaubend ist. Was es dort alles zu sehen gibt, das sollten uns noch mehrere Besuche vor Ort zeigen. Zunächst aber ging es direkt zum etwa 16 Kilometer nördlich von Visby gelegenen Haus unserer Gastgeberin. Und dieses lag erhöht gut 250 Meter vom Strand entfernt in einem der 141 Naturschutzgebiete auf Gotland und bot eine sagenhafte Aussicht auf ein faszinierendes Naturpanorama samt Ostsee.

Das Panorama von Visby zeigt, wie gut erhalten der historische Stadtkern des Weltkulturerbes ist.

Wikinger- und Hansestadt Visby
Das Zentrum Gotlands ist der größte Inselort Visby. Selten findet man ein so geschlossenen erhaltenes Ensemble an alten Gebäuden wie hier. Umgeben von einer sehr gut erhaltenen Stadtmauer ist der Kern des von den Wikingern und der Hanse als Handelsumschlagplatz genutzten Ortes bestens zu Fuß zu erkunden. Wir sind mehrmals durch Visby geschlendert, haben am Stora Torget köstliche Fischspezialitäten genossen, waren auf Shopping-Tour und im Botanischen Garten (mit Meerblick), sind in der Domkirche St. Maria gewesen und haben uns ein paar Kirchenruinen angesehen. Nur ganz nebenbei: In Visby gibt es über fünf Kirchenruinen und auf Gotland 92 Kirchen. Man könnte glattweg eine Kirchentour auf Gotland machen, so sieben Stück pro Tag, also alle in knapp 13 Tagen, was durchaus zu schaffen ist, liegen die Kirchen doch nicht selten in Sichtweite zueinander.

In Visby kann man mehrere Kirchenruinen wie diese von St. Karin (St. Katharina) besichtigen.

Gotland pur
Auf verschiedenen Touren haben wir die Insel in alle Himmelsrichtungen erkundet. Im Norden etwa liegt die Insel Fårö, wo der Regisseur Ingmar Bergman bis zu seinem Tode gewohnt hat und bestattet worden ist. Hier haben wir die für Gotland, das als Koralleninsel aus dem Meer aufgestiegen ist, typischen Raukars (Kalksteinsäulen) gesehen, die wir später noch einmal etwas kleiner an der Ostküste in Folhammar zu sehen bekommen haben. Und wir waren in Sudersandsviken, der Karibik Gotlands, ausgiebig baden. Den Südzipfel Gotlands bildet Hoburgen, wo uns die Steilküste ebenso begeistert hat wie in dem etwas südlich von Visby gelegenen Högklint. Und bei allen Fahrten über Gotland kamen wir immer wieder durch idyllische Orte, sahen Fischerdörfer, durchquerten Vogelreservate, waren bei einer Imkerin und einer Kerzenmacherin zu Besuch, sahen inselcharakteristische Mühlen, Leuchttürme und Denkmäler wie beispielsweise Steingräber in Schiffsform. Und wir wurden stets von der gotländischen Naturvielfalt überwältigt.

Auf kleine, heute nicht mehr im Betrieb befindliche Mühlen trifft man immer wieder auf Gotland.

Lummelunda
Unser Wohnort bot uns noch eine besondere Sehenswürdigkeit, denn in Lummelunda hat Schwedens zweitlängste Höhle ihren Platz. Natürlich haben wir uns diese Gelegenheit nicht entgehen lassen und den Teil, den man von der Tropfsteinhöhle besichtigen kann, auch angesehen. Und immer wieder haben wir Tage im Haus verbracht, uns an der ostseefrischen Luft erholt und entspannt sowie ausgiebige Spaziergänge mit unserem kleinen Sternchen gemacht. Selbstverständlich hat auch die Vierpfote reichlich Spaß auf Gotland gehabt und sich so richtig ausgelebt. Und so waren wir uns alle einig: Das war unser erster, aber bestimmt nicht unser letzter Gotlandaufenthalt.

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