Monumental steht der Bunker zu Füßen des Heiligengeistfelds und trotzt nur so vor düsterer Kriegsgeschichte. Seit kurzem findet der graue Betonklotz aber neue Erfüllung.

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Ursprünglich erschaffen, um vor Fliegerangriffen und Bombenhagel zu schützen, steht der riesige Bunker auf dem Heiligengeistfeld seit vielen Jahrzehnten wie ein Bergmassiv auf St. Pauli – zum Glück nutzlos. Doch das hat sich nun geändert: Ermöglicht durch eine aufwendige Aufstockung des Gebäudes, bereichert der ehemalige Flakturm das Stadtviertel seit Anfang Juli rund um das Heiligengeistfeld nun durch ein Hotel mit 134 Zimmern, fünf Gastronomien vom Café bis zum Restaurant und einen spektakulären Dachgarten. In 58 Metern Höhe kann man von hier aus einen 360-Grad-Rundumblick über die Stadt genießen.

Aufgestockt: Hotelbetrieb und Gästewohnungen

Eine Premiere ist auch die Eröffnung des REVERB by Hard Rock Hotel Hamburg (engl. reverb = Nachhall), das einen Großteil der Aufstockung einnimmt. Es ist das erste Hotel der neuen Marke von Hard Rock in Europa und basiert mit seinen 134 Zimmern und Suiten auf einem einzigartigen Konzept: Es ist als energiegeladenes, kulturelles Zentrum gedacht, das Künstler, Musikfans, Einheimische und Reisende verbinden und inspirieren soll; auch Veranstaltungen wie Konzerte und Auftritte von Nachwuchskünstler*innen sind geplant. Das REVERB Hotel wartet über den klassischen Hotelbetrieb mit einer Besonderheit auf: Drei möblierte Gästewohnungen für Künstler*innen oder Stipendiat*innen können künftig von Hamburger Kultureinrichtungen gebucht werden; sie müssen sich dazu im Vorfeld bei der Behörde für Kultur und Medien registrieren.

Foto: HAMBURGVIEWS

Gastronomie im Grünen Bunker

Der neu gestaltete Flakbunker beherbergt außerdem fünf Gastronomie-Outlets, die sowohl für Hotelgäste als auch für alle anderen Besucher*innen zugänglich sind: das „Constant Grind“ als Coffeeshop mit Panoramablick, das „Karo & Paul by Frank Rosin“ als dreistöckige Bar mit Livemusik, das Hauptrestaurant „La Sala“ und das Green Beanie auf dem Dachgarten mit wechselndem gastronomischem Angebot.

360 Grad: Aussicht auf die Hansestadt

Foto: HMG/mHoch4

Auf dem Dach des Hochbunkers findet man nicht nur idyllische Grüne und Ruhe, sondern auch einen atemberaubenden Ausblick auf die Hansestadt. Der für alle öffentlich zugängliche Dachgarten auf dem Hamburg Bunker bietet in 58 Metern Höhe einen 360-Grad-Blick auf das Stadtgebiet. Man erreicht ihn entweder über 335 Stufen oder über den 560 Meter langen und von einem Geländer gesäumten „Bergpfad“, der auf der Nordseite des Bunkers startet und bereits beim Aufstieg imposante Panoramablicke in alle Himmelsrichtungen bietet. Insgesamt wurden auf dem Bunker 4.700 Gehölze und 16.000 Stauden gepflanzt. So entstanden, von Wissenschaftlern begleitet, etwa 10.000 m2 Grün- und Gemeinschaftsflächen. Damit gilt der Hamburg Bunker als internationales Leuchtturmprojekt der Klimaanpassung in Großstädten. Der Besuch des Bunkers über den Bergpfad ist natürlich kostenlos. Geöffnet sind die öffentlichen Flächen im Sommer zwischen 7 und 23 Uhr. 

Mehr Infos zum Grünen Bunker gibt es unter www.hamburgbunker.com.

Fotos: HMG/mHoch4 , HMG/hamburgviews

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