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Familie Kläffling verwandelt ihr Zuhause jedes Jahr in ein Halloween-Spektakel – und zieht Gruselfreund*innen aus ganz Schleswig-Holstein an.

Besucht man Familie Kläffling, empfängt einen ein gemütliches Einfamilienhaus mit hübschem Garten, einer süßen Katze und einem lieben Hund, die die Gäste neugierig begutachten. Alles ganz normal – bis sich das Haus einmal im Jahr in ein Reich der Schatten verwandelt. Hecken werden zu Kulissen, der Carport zum Kindergruselkabinett und der Garten zum Tor ins Jenseits.


Liebevoll gestaltete Schattenwelten: Familie Kläffling denkt sich jedes Jahr wieder neue Ideen für ihr Halloween-Haus aus.

VOM KÜRBISLICHT ZUM GESAMTKUNSTWERK

Mit dem Hauskauf vor sechs Jahren begann alles ganz klein: eine Lichtergirlande, ein paar. Kürbisse, Süßigkeiten für die Kleinen. „Vier Kinder haben sich damals bedient – das war’s“, erinnert sich Oliver Kläffling, beruflich Sales- und Marketingleiter in einem E-Commerce-Unternehmen, privat leidenschaftlicher Halloween-Tüftler. Heute reicht die Inszenierung rund ums Haus. Die Gäste wandern im Einbahnstraßen prinzip durch eine Welt voller Nebel, Licht- und Videoprojektionen und animierter Figuren, vorbei an einer Hexenhütte oder an nordischen Sagengestalten wie der „schwarzen Gret“.

Selbst Gerüche spielen eine Rolle: Dieses Jahr zieht ein Hauch von vergammeltem Fisch aus einer Fischerhütte – erzeugt von einer eigens angeschafften Duftmaschine, wie sie auch Freizeitparks einsetzen.

Jedes Jahr erfindet Kläffling eine neue Geschichte. 2025 steht alles unter dem Motto „The Baltic Horror Story“. Dafür hat er in alten nordischen Sagenschriften recherchiert und eine durchgehende Handlung entwickelt. Auf der beeindruckenden Website finden sich sogar kunstvoll verfasste Steckbriefe zu den Charakteren.

EIN FEST, DAS VERBINDET

Das VB30 ist ein Familienprojekt. Ehefrau Carmen hält am Tag der Tage am Einlass den Überblick und verteilt Süßigkeiten. Die Töchter sind derweil mittendrin: Ronja schlüpft in Rollen, bei denen sie minutenlang stocksteif steht, um dann plötzlich „zum Leben“ zu erwachen. „Die Leute glauben erst, ich sei eine Puppe. Und dann schreien sie, wenn ich mich plötzlich bewege“, erzählt die 18-Jährige schmunzelnd.

Die zehnjährige Kira übernimmt lieber ruhigere Posten, die nicht zu aufregend sind, und ist dabei Feuer und Flamme. „Es macht einfach Freude, die Leute zu erschrecken. Das fühlt sich an wie ein Freizeitpark, nur dass wir ihn selbst bauen.“


Die kleinen Gäste dürfen sich nicht nur über einen eigenen Gruselbereich freuen, sondern auch auf eine Naschitüte.

PLANUNG DAS GANZE JAHR ÜBER

Kaum ist Halloween vorbei, beginnt schon die Vorbereitung fürs nächste Jahr. Deko wird reduziert eingekauft, Kleinanzeigen nach Requisiten durchstöbert, ein extra angemietetes Lager gefüllt. Neben Figuren vom Fachhandel baut Oliver Kläffling eigene Animatronics, programmiert Bewegungen und Soundeffekte – inspiriert von Techniken, die Disney und Universal einsetzen. „Learning by Doing, YouTube – und ein Händchen aus meiner Zeit als Lichttechniker im Musicaltheater. Aber das ist eine andere Geschichte“, erklärt er sein Können lachend.

Für die heiße Phase der Vorbereitungen und den großen Abend nimmt sich der Halloween-Enthusiast Urlaub. Freund*innen und Nachbarn helfen als „Erschrecker*innen“. Neu ist die Einteilung der Besucher*innen in Gruppen, um Spoiler und Staus zu vermeiden. Um 17.30 Uhr geht es los, gegen 21 Uhr endet der Spuk. Eintritt? Fehlanzeige. „Das ist reines Hobby“, betont Oliver. Wer mag, wirft etwas in die „Gruselgroschenbox“. Im vergangenen Jahr hatte das VB30 bereits zahlreiche Gäste – nicht nur aus Boostedt, auch aus Kiel und Hamburg. „Sie fahren extra hierher“, erzählt Kira stolz. Und die Nachbarn? „Die finden es gut. Manche haben schon gesagt: Ihr müsst unbedingt mal ins Fernsehen.“ Beschwerden gab es bislang keine – im Gegenteil, viele stehen selbst gerne vor Schreck schreiend im Garten der Kläfflings.

MEHR ALS EIN HOBBY

Halloween polarisiert. Manche sehen darin Kommerz oder Klamauk. Für die Kläfflings ist es das Gegenteil: gelebte Kreativität, Nachbarschaftstreff, Familienprojekt. „Andere sammeln Briefmarken oder schrauben an Autos – wir sammeln Monster“, kommentiert Oliver lachend. Tochter Kira bringt es ernsthafter auf den Punkt: „Spaß ist nie unnötig. Und wenn die Leute hier lachen und schreien, ist das das Beste überhaupt.“

VB30 – Das Halloween-Haus | Vossbarg 30, Boostedt | 31. Oktober, 17.30 bis 21 Uhr

Eintritt frei!

Mehr Infos und Slot-Reservierungen hier.

Fotos: Natalie Zahnow / Oliver Kläffling

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