Genaue Wegbeschreibungen, Hintergrundwissen zu einzelnen Stationen und die besten Adressen für eine kleine Pause zwischendurch gibt Autorin Dörte Nohrden in ihrem Fahrradguide für Hamburg.
Üppiges Grün, ein Spritzer urbanes Flair und jede Menge glitzerndes Wasser – das ist das Glücksrezept für entspanntes Radeln in Hamburg! Dörte Nohrden weiß, wo Räder frei rollen und Gedanken schweifen können. Dieses Wissen hat sie in ihrem Buch „Radeln für die Seele – in und um Hamburg“ in 15 Wohlfühltouren verpackt. Sie führen durch Heide und Himmelmoor, über den Eisvogelweg und mitten hinein in den Blütenrausch des Alten Landes.
Himmlische Auszeit
Diese Strecke führt rund ums Quickborner Himmelmoor und hinein in grüne Acker- und Getreideflächen. Auf den Spuren der historischen Torfbahn geht es weiter zum alten Torfwerk mit einem Aussichtshügel, der eine schöne Weitsicht auf das Moor bietet. Über teils holprige, aber gleichzeitig verträumte Wege wie dem historischen Ochsenweg führt die Tour weiter in Richtung Ellerhoop und geradewegs ins Blumenparadies Arboretum. Fast schon ein Muss ist ein Streifzug durch diesen außergewöhnlichen Baumpark mit seinen über 4.000 Pflanzenarten. Hier findet sich auch das beste Plätzchen für eine kulinarische Pause: im Café im Münsterhof. Auf der südlichen Seite des Himmelmoors geht es zurück in Richtung Quickborn, aber nicht ohne Verschnaufpause am wohl schönsten Aussichtspunkt über das Moor.
Blütenzauber
Bei dieser Tour geht es ab Buxtehude durchs Alte Land. Wer in der richtigen Jahreszeit radelt, wird mit einer wahren Blütenpracht belohnt. Nach dem Start bei der Bike-Station in Buxtehude folgt schnell das erste Highlight der Tour: die Straße Ostfleeth, der wohl zauberhafteste Teil der Altstadt. Nach einigen Abbiegungen führt der Weg dann mitten durch die Obstfelder. Links die Apfelbäume und rechts die Süßkirschen – was für ein Anblick! Vom Bilderbuchdorf Jork ist es nicht mehr weit bis zur Elbe, der man bis nach Cranz folgt. Unterwegs beim Borsteler Hafen überrascht eine umfunktionierte, riesige Apfelkiste die Gäste. Was es damit auf sich hat, wollen wir hier aber noch nicht verraten. Uns zieht es nämlich weiter bis zur Aussichtsplattform in Cranz, die den Blick über die Elbe auf Blankenese eröffnet. Von hier geht es wieder zurück nach Buxtehude.
Häfen & Horizonte
Diese Tour von Harburg in die Hafen City verwöhnt mit traumhaften Elbpanoramen und trägt Radelnde über die Ostspitze Wilhelmsburg bis zur Elphi. Von der S-Bahn-Station Harburg Rathaus führt die Strecke zur Harburger Schlossinsel, eine maritime Stadtoase, die sich ohne feste Route hervorragend erkunden lässt. Entlang des Harburger Hauptdeichs geht es zur Hafenschleuse und zur Alten Harburger Elbbrücke. Es folgen weitere Deiche mit großartigen Blicken auf Hamburgs blaue Lebensader bis zum
Naturschutzgebiet Heuckenlock, welches sich am Ufer der Süderelbe erstreckt. Am östlichsten Zipfel von Wilhelmsburg lohnt sich die Kletterpartie auf das pittoreske, rot-grüne Leuchtfeuer Bunthaus. Und wieder folgt man den Deichen bis zum Energieberg Georgswerder und dem geschwungenen Horizontweg. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zum Ziel: der Elphi.
Seen in Sicht
Diese Tour lockt Radfahrerinnen raus aus der Stadt und führt quer durch den grünen Tunnel zum Großensee. Von Großhansdorf radelt man über Meilsdorf und kurz vor Lütjensee durch ein märchenhaftes Waldgebiet. Der See bietet sich für ein kurzes Päuschen an, bevor es weiter geht zum Mönchteich. Der herrliche Bahnradweg lässt einen entlang der Wiesen und Wälder gleiten – bis mitten hinein in die blau glitzernden Oasen der Drei-See(le)n-Gemeinde. Der Großensee begrüßt Radlerinnen mit dem Naturstrand
Nordstrand und lädt zu einem erfrischenden Bad ein. Von hier aus geht es teils über den Marschbahnradweg zurück in Richtung Großhansdorf.
Alstervergnügen
Gleiten Sie dahin entlang blau-grüner Ufer. Lauschen Sie der Waldesruh und frönen Sie dem Radelgenuss vom Jungfernstieg bis zum Ahrensburger Schloss. Im Herzen der Stadt beginnt diese Tour auf dem westlichen Ufer der Binnenalster und folgt für die nächsten 23 Kilometer dem Alsterwanderweg. Immer verwunschener wirken die üppig bewachsenen Ufer, während ein schützendes Blätterdach den Weg überspannt. In Wellingsbüttel lohnt sich ein Abstecher zum historischen Torhaus und dem Alstertal-Museum. Kurz darauf erwartet die Radler*innen der Wohldorfer Wald, Hamburgs größter zusammenhängender Laubwald und das älteste Forstrevier der Stadt. Nach weiteren Kilometern eröffnet sich der Blick zum märchenhaften Ahrensburger Schloss.