Kilometerlange Sandstrände, salzige Nordseeluft und jede Menge friesischer Charme – das ist Föhr. Redakteurin Finja Thiede hat auf der Insel Energie getankt und teilt mit Ihnen ein paar Eindrücke von ihrem Kurztrip in die friesische Karibik. von Finja Thiede
Föhr ist für mich der ideale Ort für einen erholsamen Tapetenwechsel. Einfach mal rauskommen, dem Alltag für eine Weile den Rücken zukehren und von diesem wohligen Urlaubsgefühl gepackt werden. Als mich eine Freundin vor Kurzem fragte, ob ich nicht Lust auf einen Kurztrip auf die Insel hätte, war ich natürlich Feuer und Flamme. Um die Unterkunft musste ich mir keine Sorgen machen, denn ihre Eltern haben ein Ferienhaus direkt am Südstrand. Jetzt mal unter uns: Wie könnte man dazu denn „Nein“ sagen?
Balsam für die Seele
Die Nordseeinsel ist so ein optimaler Ort, um die Akkus aufzuladen und den Kopf freizubekommen. Auf meinem Kurztrip habe ich gefühlt nichts gemacht und gleichzeitig doch so viel: Gemütlich ausschlafen und den Tag mit einem ausgiebigen Frühstück und einer Tasse Friesen Tee beginnen. Stundenlang entlang der Strände durch den Sand stapfen und dabei die klare Nordseeluft einatmen. Wo das Auge hinreicht, die hübschen kleinen Reetdachhäuser bewundern und ein paar blökenden Schafen in der Ferne zuhören. Da kann man sich doch nur föhrlieben.
Das Kleine Wörtchen Föhr
Apropos föhrlieben: Unter meinen Freund*innen bin ich bekannt dafür, eine Vorliebe für Wortspiele zu haben. So kann ich gar nicht anders, als darauf hinzuweisen, dass Föhr die perfekte Vorlage für eine ganze Reihe sprachlicher Spielereien liefert: Föhr ist und bleibt der perfekte Ort föhr großartige Föhrien – die Jahreszeit spielt dabei überhaupt keine Rolle. Wenn’s kühl und föhrregnet ist, überzeugt die Insel mit ihrer Gemütlichkeit. Wenn’s hingegen warm und trocken ist, lässt es sich herföhrragend am Strand aushalten. Doch auch wenn ich wirklich noch ausföhrlich darüber schreiben könnte, was föhr tolle Wortspiele es sonst noch gibt, höre ich jetzt auf, föhrsprochen!
Die Geburtsstunde der Redakteurin
Das erste Mal setzte ich übrigens einen Fuß auf die Insel, als ich neun Jahre alt war und es auf Klassenfahrt ging. Ich werde tatsächlich ein bisschen sentimental, wenn ich daran zurückdenke, denn es war nicht nur meine erste Föhr-Reise, sondern auch das erste Mal, dass ich einen Text für eine Zeitschrift verfasste. Okay, es war zwar nicht für die Lebensart, sondern nur für die Klassenzeitung der 4b, aber jede*r fängt mal klein an, nicht wahr? Selbstverständlich möchte ich Ihnen einen Auszug aus meinem allerersten Zeitungsartikel nicht vorenthalten:
„Wir haben eine Wattwanderung gemacht und eine Kompassqualle und Wattwürmer gesehen. Die Jungs haben Krebse gesammelt. Als sie uns die Krebse unter die Nase gehalten haben, schrien wir auf. Es hat viel Spaß gemacht.“
Nun, ich bin aus dreierlei Gründen ziemlich glücklich, wenn ich das lese. Erstens, weil die kleine Finja trotz Krebsen im Gesicht offensichtlich eine Menge Spaß hatte. Zweitens, weil der Gedanke ganz wunderbar ist, 20 Jahre später tatsächlich für ein „richtiges“ Magazin schreiben zu dürfen. Und drittens, weil es nicht nur bei der Klassenfahrt geblieben ist, sondern ich auch heute noch den Charme dieser wunderschönen Insel erleben darf.
Finjas Föhr-Tipps:
• In die Geschichte Föhrs eintauchen im Dr. Carl-Häberlin-Friesen-Museum
• Eine geführte Wattwanderung vom Schutzstation Wattenmeer e. V. unternehmen
• Im Schwimmbad Aquaföhr Badespaß für die ganze Familie erleben
• Einen eigenen Bernstein schleifen beim Schutzstation Wattenmeer e. V.
• Im Alten Friesischen Theehaus in Nieblum eine leckere Tasse Tee genießen
• An einer Natur- oder Kräuterführung von „Föhrer Wildnis“ teilnehmen
• Im Museum Kunst der Westküste Ausstellungen rund um das Thema „Meer und Küste“ bewundern
• Der Kreativität in der Föhrer Kerzenscheune freien Lauf lassen und eigene Kerzen ziehen
• Im Nationalpark-Haus alles Mögliche über das Wattenmeer und dessen Tierwelt erfahren
• Bei einem der zahlreichen Fahrradverleihe Räder ausleihen und eine gemütliche Fahrradtour durch die Marsch machen