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PC-Nutzer kennen das: der Computer fährt hoch und man wird von einem fantastischen Naturfoto empfangen. Die Motive wechseln alle paar Tage. Es ist eine Reise um die Welt, also immer auch eine Reise durch Wetter, Witterung, Jahreszeiten. Als ich heute das Notebook aufklappte wurde es schlagartig kalt. Ein 3000 Meter hohes Alpenmotiv gaffte mich an. Meterhoher Schnee, winzige Menschen, die einen steilen, eisigen Berghang bestiegen. Wauw! Winter vom feinsten mit gestochenscharfen Kristallen schneebedeckter Alpen locken in die Berge nicht weit von uns, jetzt, im Februar und März. Faszination pur, die den Blick eine Zeit lang gefangen halten.
Aber dann. Ein zweites Wauw! Mein Blick geht jetzt nur wenige Grade höher über den Rand des Bildschirms in den Vorgarten. Nicht zu fassen! Wo ebenfalls Schnee und Eis liegen sollten, der Rasen zu dieser Zeit es gewohnt ist von einer weißen Decke überzogen zu sein, leuchtet im saftigen Grün. Die vielen Schneeglöckchen und Winterlinge sind hübsch, reichen aber nicht für einen sensationsgetriebenen Ausruf. Die anderen Blumen, dazwischen, lassen mich Staunen: Krokusse! Nicht ein paar Einzelne oder ‘mal ein verlorenes halbes Dutzend, nein, zahlreich und großflächig überziehen sie weiß, gelb, violett Beete und Rasen. Jetzt? Sichtprüfung: hab ich mich im Kalenderblatt geirrt? Der Februar ist noch lange nicht zuende. Man kann es in Zweifel ziehen, hinterfragen und wenden wie man will: die Natur lügt nicht. Genau vier Wochen sind sie zu früh, wenn man das Krokusblütenfest in Husum als einen der Höhepunkte der Blütezeit definiert. Kein Wunder, wo das Wetter uns schon seit Mitte Februar versucht vorzugaukeln es sei schon so gut wie Frühling. Mit Erfolg. Die meisten von uns fallen drauf rein – die Krokusse vorneweg.
Dass dies bereits der Abgesang des Winters ist mögen zwar Manche hoffen, aber dem ist keineswegs so. Die Natur spielt mit gezinkten Karten. Im Sinne der Normalität, wonach der März grundsätzlich noch reichlich Potential für Winterwetter hat, steckt somit noch ein Joker im Hemdsärmel. Mal sehen, ob die Natur dazukommt, ihn zu ziehen.

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