
Isabel, Hendrik und Louis wurden in einem Haus groß, welches ihr Onkel 1944 für ihre Mutter und die drei Kinder gekauft hat. Nun, 1961, sind sie alle erwachsen, Isabel ist Anfang Dreißig, die bis zum Schluss von Isabel gepflegte Mutter tot, Hendrik lebt mit seinem Freund Sebastian in einer Stadt und Louis, der die Freundinnen wechselt wie andere die Kleidung, ebenfalls. Allein Isabel ist im Haus auf dem Land geblieben, fristet dort in den alten Möbeln und mit dem alten Geschirr sowie dem Garten ein stiefmütterliches Dasein und ist recht abweisend zu allen Menschen. Dazu wird Louis irgendwann das Haus übernehmen, sobald er heiratet und eine Familie gründet, wodurch Isabels abgeschirmte Welt bedroht ist. Eines Tages quartiert Louis seine aktuelle Freundin Eva bei Isabel ein, weil er für ein paar Wochen weg muss aus den Niederlanden. Isabel ist erstens wenig begeistert von Eva selbst und zweitens auch nicht darüber sonderlich erfreut, dass diese vorrübergehend bei ihr ins Haus einzieht. Und dann verschwinden auch noch Sachen aus dem Haus, Messer, Löffel und anderes mehr. Zunächst hat Isabel ihre Haushaltshilfe Neelke im Verdacht, doch dann richtet sich ihr Blick auf Eva. Währenddessen sie mit Eva ihre Probleme hat, ist da auch noch Johan, der sich um Isabel bemüht und glaubt, sie erwidere seine Zuneigung. Doch für Isabel nehmen die Dinge eine ganz andere Wendung und eine ganz andere Liebe ergreift von ihr besitzt – ein Gefühl, welches sie zum ersten Mal in ihrem Leben erlebt. Allerdings erweist sich diese Liebe als äußerst kompliziert. Und dann ist da in ihr noch die Frage, was es mit dieser Eva eigentlich auf sich hat. Da soll sie eine große Überraschung erleben, die ihr ganzes Leben noch mehr auf den Kopf stellen und sie zu einem anderen Menschen machen wird. (hb)

Mit „In ihrem Haus“ hat Yael van der Wouden einen außergewöhnlichen, für die Shortlist des Booker Prize 2024 nominierten Debütroman geschrieben. Insbesondere ein eindrucksvoll erzählerisch vermitteltes geschichtliches Thema sowie die überraschende Wendung, die die Geschichte nimmt, überzeugen absolut – wie auch ihre beiden weiblichen Frauenfiguren Isabel und Eva.