Ein persönlicher Fall

Der in Hamburg tätige Kommissar Hauke Sötje bekommt es 1907 mit einem ziemlich verzwickten Fall zu tun, in dessen Zentrum letztlich er selbst steht. Aber das ist ihm anfangs noch nicht bewusst, als er in das an der Alster gelegene Nobelhotel „Vier Jahreszeiten“ gerufen wird. Ein bestialisch zugerichteter Toter wurde in einem der Zimmer aufgefunden. Sötje beginnt mit seinen Untersuchungen, wobei er sich des Gefühls, den Toten zu kennen, nicht erwehren kann. Und der ist – entgegen seiner kaufmännischen Scheinidentität – der Geheimagent seiner Majestät Graf von Lahn. Tatsächlich ist dieser wiederum ein alter Bekannter von Sötje aus einem früheren Fall. Die Hintergründe der Ermordung des Grafen liegen zunächst völlig im Dunkeln und Sötje wird wegen seiner Befangenheit von dem brisanten Fall abgezogen. Das hindert ihn jedoch nicht daran, weiter zu ermitteln, bis er schließlich sogar suspendiert wird. Indessen läuft alles immer mehr auf ihn selbst zu. Wer will ihn da in Misskredit bringen und seinen Ruf und seine Existenz zerstören? Und warum? Hauke Sötje verliert, je stärker er unter Druck gesetzt wird durch die merkwürdigen Ereignisse, immer mehr die Kontrolle über sich … (hb)

Buchtipp

Der Tote an der Alster

Anja Marschall

Auch der sechste Teil der historischen Kriminalreihe um den Kommissar Hauke Sötje ist wieder ein herrliches Lektürevergnügen voller Atmosphäre und ein Roman, der überaus unterhaltsam und fesselnd ist.

Emons Verlag, 270 S., 15 Euro
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