Für ein weltweites Atomwaffenverbot haben sich etwa 100 friedensbewegte Menschen am Karfreitag in Neumünster eingesetzt. Unter dem Motto „Kriege beenden – Frieden bewahren – Für das Leben – Natur und Umwelt schützen“ hatte das Friedensforum Neumünster zum Ostermarsch aufgerufen. Neben dem Friedensforum demonstrierten Vertreter*innen von Attac, der Seebrücke, den Naturfreunden, von christlichen Arbeitsgruppen, der Türkischen Gemeinde und der Jemenitischen Gemeinschaft mit bunten Transparenten und Fahnen für ihre Anliegen: Senkung der Rüstungsausgaben, Stopp von Rüstungsexporten, Beitritt Deutschlands zum UN-Atomwaffenverbot. Auch Sozialdemokraten, Linke und Grüne waren dabei.

Kriege beenden – Frieden bewahren – Für das Leben – Natur und Umwelt schützen

Der Marsch startete nach einem Friedensgottesdienst in der Johanneskirche in Wittorf. An markanten Plätzen der Stadt wurde in kurzen Reden auf die Anliegen der Teilnehmenden aufmerksam gemacht: Vor dem Rathaus bekräftigte Joachim Schröder (Friedensforum) die Forderung nach dem Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbot der Vereinten Nationen und verlangte von der Stadt Neumünster sich diesbezüglich an die Bundesregierung zu wenden.
Denn die Ratsversammlung war im November 2020 dem Städteappell der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) mit großer Mehrheit beigetreten. Kristina Tönnsen (Seebrücke Neumünster) erinnerte an die lebensbedrohliche Situation von Flüchtenden und verlangte, dem Ratsbeschluss, Neumünster zu einem „sicheren Hafen für Geflüchtete“ zu machen, entsprechende Taten folgen zu lassen.
Am Baugelände in der Altonaer Straße prangerte Renate Richter (Attac) den „illegalen Kahlschlag von rund 5000 Quadratmetern Wald“ an. Auf dem Südfriedhof wurde am Gräberfeld der Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter des II. Weltkrieges in stillem Gedenken Blumen niedergelegt. Vor der Merkezefendi-Moschee wies Erhan Batman (Türkische Gemeinde) darauf hin, dass die meisten Kriege der letzten Jahre in Regionen stattgefunden haben, in denen Muslime leben. Als einen Kriegsgrund führte er den Reichtum an Bodenschätzen in diesen Ländern an, auf den die Großmächte Zugriff erlangen wollen. Mitglieder der Jemenitischen Gemeinschaft sammelten während des Marsches Spenden für die Kriegsopfer im Jemen. Die 384 Euro sollen an eine Ärztin im Jemen weitergegeben werden.

In Neumünster fand der erste Ostermarsch seit 60 Jahren statt.

Auf dem Großflecken, am „kleinen Prinzen“, endete der Neumünsteraner Ostermarsch. Hier stehen Mitglieder des Friedensforums Monat für Monat mit einer Mahnwache für Frieden und Gerechtigkeit. Silke Leng (Friedensforum) nannte als eine der nächsten Aktivitäten des Forums die Unterstützung einer internationalen Kampagne gegen die Gewalt an Frauen in den kriegerischen Auseinandersetzungen im Kongo. Erreichbar ist das Friedensforum über:

>> www.friedensforum-nms.de,
Tel. 0151 / 56122132

Vorheriger ArtikelKiel Kann Mehr
Nächster ArtikelWETTBEWERB „KUNST SCHAFFEN IN NEUMÜNSTER“