Von der einst belebten Einkaufsstraße hin zur Problemgegend samt dunkler Ecken und leer stehender Geschäfte bis hin zum multikulturellen. Szeneviertel – die Norderstraße durchlebte in den vergangenen Jahren einen echten Wandel.
Von der einst belebten Einkaufsstraße hin zur Problemgegend samt dunkler Ecken und leer stehender Geschäfte bis hin zum multikulturellen Szeneviertel – die Norderstraße durchlebte in den vergangenen Jahren einen echten Wandel. Zuletzt erfreute sich die historische Durchgangsstraße in der Flensburger Altstadt über ein echtes Aufblühen!

Wer diese wandelbare Straße bereits in vielen Phasen erlebte, ist Britt Lenschau. Obwohl hier eigentlich alles wie leer gefegt war, bezog sie die Norderstraße vor 18 Jahren mit ihrem Werkstattladen NorderArt der Mürwiker GmbH. Im Laufe der Zeit hat Britt Lenschau über ihren Laden zusammen mit einer dänischen Bücherei und einigen der anderen umliegenden Geschäften viele tolle Projekte umgesetzt. Es wurden Veranstaltungen und Kunstausstellungen organisiert, Konzerte und Lesungen gehalten sowie Flohmärkte und Lagerfeuer veranstaltet, um die Straße zu beleben – mit Erfolg! Gefüllt mit so viel neuem Leben bemerkten die Menschen nach und nach: Hier ist es eigentlich doch ganz schön!

Was hängt denn da?

Wer durch die Norderstraße schlendert und den Blick nach oben richtet, wird Ungewöhnliches entdecken: Zwischen den Häusern sind Leinen gespannt, an denen etliche Paare Schuhe hinab baumeln. Was es damit auf sich hat? Nun ja, darüber haben schon viele gerätselt – unter anderem auch der IG lebendige Altstadt Hafen/Nordertor e. V., der 2011 einen Schreibwettbewerb zur Lösung des Rätsels ins Leben rief. Zahlreiche Teilnehmende sendeten ihre einfallsreichen Ideen ein, unter denen die drei kreativsten sogar mit einem Preisgeld ausgezeichnet wurden. Alle eingesandten Geschichten können in dem Buch Das Geheimnis der hängenden Schuhe. Heimliche Geschichten aus Flensburg oder wie die Schuhe in die Norderstraße kamen nachgelesen werden. Vielleicht kommt dem einen oder der anderen ja noch eine weitere spannende Idee in den Sinn …

Ein Ort für jede:n

Die damit einhergehende mediale Aufmerksamkeit tat der Norderstraße gut. Sie wurde immer beliebter – zunehmend auch bei jungen Leuten. Heute hat sich die Straße zu einem echten Szeneviertel entwickelt, in dem Studierende wohnen, nachhaltige Geschäfte Kleidung, Lebensmittel und Co. verkaufen und hippe Cafés leckeren Kaffee servieren. Auf die Frage, was sie heutzutage denn so sehr an der Norderstraße liebt, sprudelt es aus Britt Lenschau nur so heraus: „Hier gibt es so viel zu gucken und erleben. Es kommen alle Menschen zusammen, alle dürfen hier ihren Platz finden.“ Junge und alte Leute, Arm und Reich, schräge und nicht ganz so schräge Vögel – sie alle sorgen dafür, dass aus einer stinknormalen Straße die einzigartige Norderstraße wird.

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